HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Planlose Kindergartenplanung

Jetzt soll wieder schnell entschieden werden. Seit 2012 wird geredet, aber nichts geklärt

2012

Im Februar 2012 stand die Kindergartenplanung bereits auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung. In einer Umfrage sollte der Bedarf "zur Tagesbetreuung von Kindern im Alter von bis zu zehn Jahren" ermittelt werden. "Die Stadt will das bestehende Angebot optimieren und dafür den Bedarf ermitteln" schrieb die HNA am 3.2.2012.

Im Mai 2012 wurde über den Waldkindergarten diskutiert für den es schon 11 Anmeldungen gäbe. Im März 2013 war die Idee wieder vom Tisch.

2013

Am 19.3.2013 titelte die HNA: "Denken wie Wikinger Wickie" und schrieb:

"Denn in Homberg werden ab August mindestens 30 Kindergartenplätze für Kinder unter drei und unter zwei Jahren fehlen. Das ist ein Ergebnis der Arbeitsgruppe für die Kindergartenplanung."

Krippenplätze waren im März 2013 kreisweit erst für 32 Prozent der unter Dreijährigen eingerichtet. Der Kreistag hatte eine Versorgungsquote von 37 Prozent als Ziel festgelegt.

Für einen Krippenplatz für die unter Dreijährigen besteht seit 1. August 2013 ein Rechtsanspruch. Kann eine Kommune diesen Krippenplatz nicht bereitstellen, besteht ein Schadensersatzanspruch aus Amtshaftung.

2014     Keine Aktivitäten zur Kindergartenplanung

2015

Sommer 2015: Konzept eines Architekturbüros
Ein Lichtenauer Architekturbüro erstellte im Auftrag des Magistrats ein "Konzept für die zukünftige bauliche Bereitstellung von Kindergartenplätzen in Homberg (Efze)".

In der Studie heißt es:

"Gem. Vorgabe des Auftraggebers sollen die Kindertagesstätten in den Ortsteilen Hülsa und Wernswig (E-Mail vom 16.07.2015), sowie der Katholische Kindergarten in der Konzeptausarbeitung nicht betrachtet werden."

Hier wurde von seiten des Magistrats bereits eine politische Entscheidung getroffen, mit dem Ziel sich nur auf die Kernstadt zu konzentrieren.

In der Studie wurde der Zustand der vorhandenen Einrichtungen erfasst und Handlungsempfehlungen vorgetragen.

"Im Rahmen der Konzepterstellung wurden 3 mögliche Grundstück und ein Gebäude im Bestand für die Errichtung einer Kindertagesstätte als Neubau bzw. als Umbau betrachtet und analysiert."

Als Platzbedarf errechneten die Architekten für eine Einrichtung für vier Gruppen:
Netto-Nutzfläche 935 qm

Brutto-Geschossfläche 1.150 qm bei eingeschossiger Bauweise (850 qm bei 2 Geschossen)
Zusammenen mit den Außenflächen ist eine Grundstücksgröße von 2.300 qm nötig. (bei 2-geschossiger Bauweise eine Grundstücksgröße von 2.000 qm.)

Untersucht wurden die Neubaugrundstücke

– Hessentagsring (zu klein)
– Melsunger Straße (geeignet)
– Rudolf-Harbig-Straße (geeignet)
– sowie die Landesfeindsche Scheune in der Salzgasse.

Am 24. 9. 2015 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, dieses Konzept in die Ausschüsse zu geben und dort weiter zu beraten. Das Konzept stand aber in keinem der bestehenden Ausschüsse auf der Tagesordnung.

Dr. Ritz kam in die samstägliche Gesprächsrunde der FWG im "FreiRaum" und warb für den Standort der Landesfeindschen Scheune n der Salzgasse.

November 2015: Vorstellung der Planungen eines anderen Architekturbüros
am 26. 11. 2015 stand auf der Einladung zur Stadtverordnetenversammlung:

Neubau einer Kindertagesstätte;
a) Vorstellung von Konzeptplanungen durch den Architekten Gerlach, Fritzlar
b) Beratung und Beschlussfassung über die Einrichtung eines Sonderausschusses
Neubau einer Kindertagesstätte

Inzwischen hat sich in einer ersten Sitzung der Sonderausschuss gegründet, und sich in der zweiten Sitzung die Bedarfszahlen und Anforderungen darstellen lassen. Am Ende kam man überein, nach neuen Alternativen zu suchen und alle Standorte vor Ort anzuschauen.

2016 . . .

 

Keine systematische Planung
An ein Lichtenauer Architekturbüro wurde ein Untersuchungsauftrag vergeben, dasBüro legte eine Studie vor. Die Studie wurde in keinem Ausschuss beraten – Ausgaben für den Papierkorb.
Stattdessen erhielt ein anderes Architekturbüro ein Planungsauftrag, sogar für ein Grundstück, das bisher noch gar nicht in der Untersuchung war (Am Schützenhaus, Stellberg). Die anderen als geeignet eingestuften Grundstücke ließ der Magistrat außer Acht.

Angesicht der vielen fehlenden Kindergartenplätze und des bestehenden Rechtsanspruch der Eltern ist diese Vorgehensweise unverantwortlich. Selbst ein Neubau wird nicht vor zwei Jahren bezugsfertig sein. Wohin sollen die Homberger Eltern ihre Kinder geben, während sie zur Arbeit gehen?
Der Standort Homberg wird für die nächsten zwei Jahre für junge Eltern nicht attraktiv sein. Homberger Stadtmarketing?

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6 Kommentare zu “Planlose Kindergartenplanung”

  1. Frustrierter

    Es kann doch nicht so schwer sein anhand der Meldedaten beim Einwohnermeldeamt herauszufinden, wie viele Kitaplätze in den Stadtteilen und der Kernstadt ( nach Stadtbezirken)   nötig sind.

    Auch die Warteliste auf einen Platz könnte in die Planung einfließen.

    Selbstverständlich kann sich der Ist-Zustand in ein paar Jahren ändern. Ggf. ist dies dann ein Grund für junge Eltern in einen Stadtteil zu ziehen, wenn dort freie Plätze für die Kinder vorhanden sind. Dies fiele dann in den Bereich "Wir müssen die Stadtteile stärken."

  2. cui bono

    Am Rande:
    Wäre es da nicht sinnvoll, Kindergartenplätze über Kommunengrenzen hinweg insgesamt zu steuern?

    Überall wird von kommunaler Zusammenarbeit geredet – nur hier hört man keinen Ton.

    Sei es nun Rinnetal und Schwarzenborn / Remsfeld; Homberger Hochland mit Remsfeld/Malsfeld; Roppershain/ Lembach Borken? Nur um mal zu skizzieren was auf den ersten Blick. denkbar wäre.

  3. MamaHĂŒbner

    Zu 1)

    Wir müssen die Stadtteile stärken…

    das ist auf jeden Fall ein guter Ansatz, wie ich meine! Denn gestärkte Stadtteile (Dörfer) stärken  ja auch im Umkehrschluß Homberg in der Kaufkraft und in anderen Bereichen wie im gesundheitswesen. Also macht das Sinn, den Gedanken von Herrn Nistler aufzunehmen und auch Belebung und Lebenswertes in die Stadtteile zu bringen.

    Dazu gehört für mich auch, die örtlichen Gegebenheiten der Kitas zu Überprüfen, um festzustellen, ob eine Erweiterung in Frage kommt.

    In Wernswig gab es vor einigen Jahren schon einmal einen "überfüllten "Kindergarten. Zu dieser Zeit behalf man sich mit einem angemieteten Container. Als der Run vorbei war, wurde der Vertag gekündigt und der Container entfernt. Wäre ein Ansatz für eine Kostengegenüberstellung: NEUBAU/ CONTAINERMIETE

     

  4. Freund, Gert

    Das sehe ich auch so. Auf keinen Fall aber sämtliches Geld in eine Scheune stecken.

    Lieber, wenn nötig,  und das wird so sein,  in Homberg einen neuen bauen. Der neue Kiga sollte so gestaltet sein das man Räume von dem Tagesgeschehen abkoppeln kann und diese Räume anderweitig nutzen kann. 

    Die dörflichen Kindergärten sollten erweitert werden. Vielleicht auch unter der Eigenschaft das die Erweiterung einem weiteren Zweck dienen kann. 

  5. Comment

    Dorfgemeinschaftshäuser! 

  6. Mister X

    Vorsicht!

    Unser Bürgermeister liebt (ur) alte Gebäude. Privat hat er sich auch ein "Schmuckstück" ausgesucht.  Das ist aber seine private Angelegenheit. Wenn es so schön restauriert wird wie das Haus vom Architekten nebenan, erfreuen sich auch die Spaziergänger.

    Bei der Landesfeindchen Scheune sollten jedoch die Kosten eines Scheunenumbaues mit denen eines Neubaues genauestens verglichen werden. Die maue Stadtkasse immer im Blick….  

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