Mietpreis bei einer 2,4 Mio. Euro-Investition ?
Als Bürger kann man die Angaben der Stadt nur auf Plausibilität prüfen, denn die konkreten nachprübbaren Zahlen legt sie nicht einmal bei offiziellen Anfragen der Stadtverordneten vor, siehe Berechnungsgrundlage für Abwassergebühren.
Zur Plausibilitätsprüfung finden sich Angaben bei der Immobilienverwaltung der Bundesanstalt für Arbeit:
5,00 Euro/qm als Büromiete bietet die Arbeitsagentur in Wolfenbüttel (51.000 Einwohner), in einem vergleichbaren Gebäude wie es das ehemalige Landratsamt werden soll Grundriss EG, Frontansicht,
Bezogen auf Homberg ergibt sich daraus bei (abgerundet von 1020 auf) 1000 qm eine Monatsmiete von 5.000 Euro, Jahresmiete 60.000 Euro.
Eine andere Behörde zahlt in dem Gebäude in Wolfenbüttel 4,47 Euro/qm.
In der mehr als drei mal so großen Stadt Wolfenbüttel im Einzugsbereich von Braunschweig ist das Mietniveau wahrscheinlich höher als in Homberg.
Wenn 2,4 Mio Euro in den Umbau und die Erweiterung des ehemaligen Landratsamtes investiert werden sollen, bräuchte es 40 Jahre bis die Investition zurück fließt – ohne Zinsen. Diese einfache Plausibilitätsprüfung zeigt, dass dies nicht den Kalkulationen im Immobilienbereich entspricht.
Soll das Kapital in 20 Jahre erwirtschaftet werden, müsste die Miete 10 Euro/qm betragen. Eine solche Miete liegt weit über den lokalen Marktpreisen.
Die von der KBG und dem Bürgermeister vorgelegten Zahlen erscheinen nicht plausibel.
Vielleicht gibt es Leser, die genauere Kenntnisse in der Immobilienwirtschaft besitzen, die mit ihrem Wissen weiter helfen können.
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aus dem Blog Dezember 2014
Die Parteien zum Verkauf
Pauli (CDU): "geht auf den umfangreichen Immobilienbesitz der Stadt ein. Wichtig sei, sich von unwirtschaftlichen Gebäuden zu trennen."
Ulrich (CDU): "sieht es kritisch, die Krone zu erwerben und das alte KBG-Gebäude für 1 € zu verschenken." Quelle
Herbold SPD) "unterstützt das Vorhaben vollkommen, ihm gefällt jedoch der Zeitdruck nicht. Auch den Verkaufspreis von 1 € kritisiert er, da er ohne Wertgutachten ermittelt wurde." Quelle
Gerlach (SPD): "Die SPD-Fraktion halte es für ein super Vorhaben." Quelle
Koch (FWG) " bittet darum mit der KBG zu sprechen, ob es eine Erbbaurechtslösung anstatt der Übergabe für 1,00 € geben kann." Quelle
Herr Henschke-Meyl (FWG) "schlägt vor, gute Argumente für den Kaufpreis von nur einem Euro zu finden, um Diskussionen in der Öffentlichkeit zu vermeiden." Quelle
Groß (FWG) : "bezeichnet das Vorhaben als eleganten Schachzug des Bürgermeisters. Real sollen ca. 30 Arbeitsplätze geschaffen werden." Quelle
Ripke (FDP): Wenn sich die BAA in der Freiheiter Straße 26 ansiedelt, sei das ein Glücksgriff für Homberg. Er äußert seinen Dank an die KBG für ihre Bereitschaft. Die FDP-Fraktion hat kein Problem, das Gebäude für 1,00 € abzugeben. Quelle
Bölling (Bündnis90/Die Grünen): "habe die Entwicklung der Stadt oberste Priorität" Das heißt, es müssen Geschäfte und Behörden in der Innenstadt angesiedelt werden."
"Der Gebäudewert sei eine theoretische Frage. Erst, wenn es jemand kaufen will, kenne man den tatsächlichen Wert."
… und der Bürgermeister zum Verkauf
Dr. Ritz "stellt fest, die Stadt muss wirtschaftlich mit ihrem Vermögen umgehen." Quelle
Dr. Ritz (zum Vorschlag Erbbaurecht): "findet das nicht sinnvoll, da der Gebäudebestand insgesamt aus wirtschaftlichen Gründen reduziert werden muss. Eine Erbbaurechtslösung hat keinen Mehrwert gegenüber dem Verkauf." Quelle
đż
Quelle: https://www.homberger-hingucker.de/?p=14431
Das mit den 10 e je qm ist jedoch nur der reine Mittelrückfluss von 2,4 Millionen.
Im Vergleich dazu sind diese Gelder ja für andere Investitionen nicht frei und müssen damit sich am Verzinsungsniveau messen lassen. Sind die Gelder aus dem eigenen Portfolio zahlen die kbg Kunden über den Preis. Muss an Gelder aufnehmen kostet das Zins. Dazu kommen die üblichen Kosten eines vermieteten Objektes, die nicht auf die Nebenkosten umgelegt werden können.
Interessant wird es also vor allen Dingen wenn es um die Senkung einer möglichen Steuerlast geht.
Dann allerdings zahlen alle Bürger nicht nur die Homberger diesen Preis.
Dr. Ritz (zum Vorschlag Erbbaurecht): "findet das nicht sinnvoll, da der Gebäudebestand insgesamt aus wirtschaftlichen Gründen reduziert werden muss. Eine Erbbaurechtslösung hat keinen Mehrwert gegenüber dem Verkauf."
Wie kann er das feststellen, ohne eine Prüfung darauf durchgeführt zu haben? Und warum gibt man sich mit der Antwort zufrieden, statt Fakten zu fordern?
Aber jammern, man habe zu wenig Kontrollmöglichkeiten.
Henschke-Meyl
Da bin ich ja mal auf die Argumente gespannt. Vor allem jene, die eine Diskussion, die schon längst stattfindet, vermeiden sollen.
"Uberraschen Sie mich!"
Bin gespannt mit welchen Wert das Gebäude in die Bilanz einfließen wird?
Von den Antworten der Politiker gefallen mir eigentlich nur zwei, nämlich die von
Frau Ulrich (CDU) und
bedingt von Herrn Herbold (SPD).
Herr Henschke-Meyl ist ja ein ganz Schlauer. Ich dachte, es soll nicht mehr am Bürger vorbei getrickst werden…..
1 € plus den Kosten der Sanierung / Umbau usw.
Denn auf dieser Basis dürfte dann abgeschrieben werden.
Aber bei kluger kaufmännischer Tradition werden Sachwerte immer unterbewertet. Insbesondere Immobilien. So bildet man "stille" Reserven.
Ich glaube kaum, dass man als Mini Anteilseigner Auskünfte des kbg Vorstandes dazu erhält.
Daumen hoch für Claudia Ulrich und Bernd Herbold
Schon wieder ist eine andere Bausumme im Gespräch:
Stefan Fennel tech. Leiter der kbg in der HNA vom 18.4.2015:
" …und nun 2,14 Millionen €uro hinein steckt"
Auf alle Fälle wird es ein hoffentlich für alle gutes Geschäft !