Stellungnahme zum Kanalbau im Rinnetal
Stellungnahme zum Kanalbau im Rinnetal mit den aktuellen Kanalanschlüssen für Rückersfeld und Steindorf
von Martin Kühne, Ingenieurbüro Kühne, Homberg-Waßmuthshausen
1. Bei einem Mischwasserkanal ist es schwierig eine biologische Klärung nachzuschalten. Aufgrund des hohen Anteils von sauberem Regenwasser bei Niederschlagsereignissen "verhungern" die Bakterien, welche der mechanischen Klärung nachgeschaltet sind. Genauso wie bei der Kläranlage in Waßmuthshausen / Rinnetal. Hier gibt es nur eine mechanische Klärung eine biologische Klärung / Reinigung gibt es nicht. Der interessierte Laie möge in seiner Literatur hier unter "Emscher Becken" nachschlagen oder googlen, nichts anderes wurde hier verbaut.
2. Eine Kleinkläranlage (Dreikammer – System mit einer biologischen Nachklärung) besitzt einen wesentlich besseren Reinigungsgrad.
3. Auch bei einer Kläranlage mit nachgeschalteter Biologie verbleibt ein Schlamm, der im Faulturm ausgast. Mit den Gasen werden in der Regel BHKW's (Blockheizkraftwerke) betrieben, die den Strombedarf der Kläranlage zum Teil decken. Dies funktioniert aber nur in großen Kläranlagen.
4. Der Kommune wird zugemutet 8.000 € je Einwohner für den Hausanschluss auszugeben. Wie die Kommune diesen Betrag wieder eintreibt ist ihr überlassen. (siehe: "Verwaltungsvorschrift zur Befreiung von der Abwasserbeseitigungspflicht" des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, kann im Netz heruntergeladen oder über Herrn Schnappauf bezogen werden.
5. Es ist für jeden nachvollziehbar, dass bei einer Bevölkerung, die schrumpft, die netzgebundenen Kosten für Wartung und Unterhaltung sich auf immer weniger Köpfe verteilen wird und somit der Anlieger mittelfristig übermäßig in Anspruch genommen werden.
6. Die vorliegende Wirtschaftlichkeitsberechnung des Planungsbüros ist anzuzweifeln. Ersten weil das gelieferte Zahlenwerk intransparent ist und zweitens, weil das Büro mit der Planung der Maßnahme beauftragt und somit selbst wirtschaftliche Interessen mit dem Bau verfolgt.
7. Aus diesen Gründen wird vom Autor des Artikels angezweifelt, dass die Forderungen der europäische Richtlinie bzw. des WHG's mit dem Bau eines Mischwasserkanals und einer unzureichenden Reinigung des Abwassers eingehalten werden.
8. Wer also mitdiskutieren möchte, möge sich zunächst über kundig machen.
Empfohlene Literatur:
– EU – 2000/60EG "Richtlinie zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik"
– Wasserhaushaltsgesetz (WHG in der Fassung von 2002 bzw. 2009)
– Verwaltungsvorschrift zur Befreiung von der Abwasserbeseitigungspflicht des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
6. Die vorliegende Wirtschaftlichkeitsberechnung des Planungsbüros ist anzuzweifeln. Ersten weil das gelieferte Zahlenwerk intransparent ist und zweitens, weil das Büro mit der Planung der Maßnahme beauftragt und somit selbst wirtschaftliche Interessen mit dem Bau verfolgt.
Und die Stadtverordneten beklagen sich über fehlende Kontrollen.
SO hebelt man jede Kontrolle aus.
Ich verstehe nicht, wieso die Stadt Homberg immer noch mit dem Ingenieurbüro (angesiedelt unterhalb der Kaserne) verheiratet ist. Hier könnte man sofort Unmengen von Euros sparen.
Ich möchte doch gern mal eine Aufstellung sehen wieviele Euronen dieses Ing.-büro in den letzten Jahren aus der Homberger Kasse abgegriffen hat. Es dürften siebenstellige Beträge rauskommen.
Und alles könnte vom Homberger Bauamt selbst gemanaged werden. Aber die haben schon immer für uns gearbeitet, also können sie weiter für uns arbeiten. Kosten ja nur Millionen.
Übrigens: Hat das Ing.-büro eigentlich die 13000,– Euro für die fehlgeplante Thermalbohrung beim Jugendhaus rückerstattet?
Und was das Jugendzentrum betrifft, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, ganz schnell verkaufen!
Alles wird vor die Wand gefahren und der brave Bürger solls bezahlen. Das ist der reine Selbstbedienungsladen hier in Homberg.
Was wird uns denn dafür geboten? wir Homberger sollten alle mal auf die Straße gehen!
Aber Rathausstürmung, das ich nicht lache :-p
Zu 2. Heinrich der Neunte
Warum sollte das Ing. Büro etwas zurück zahlen. Sie wurden bestimmt beauftragt und dann machen die, was der Kunde wünscht.
Wo ist das Problem?
In diesem Sinne
"Ich verstehe nicht, wieso die Stadt Homberg immer noch mit dem Ingenieurbüro (angesiedelt unterhalb der Kaserne) verheiratet ist. Hier könnte man sofort Unmengen von Euros sparen."
Das Problem ist ist historischer Natur. Jede Stadt besitzt ein weit verzweigtes Netz an Leitungen. Jedes Jahr kommt irgenwo ein Stück hinzu oder wird umgebaut. Vergleichbar ist dies mit einem großen Gebäude, welches ständige erweitert und umgebaut wird.
Würden Sie an jedem Abschnitt einen anderen Architekten oder Bauingenieur einsetzten. Nein! Sie werden gern auf das "alte" Team zurückgreifen – es kennen sich ja alle . Auf der einen Seite ist also die vorgehensweise verständlich, auf der anderen werden Seilschaften und Gefälligkeiten geradezu herangezogen.
Zu 5.
Ja, würde ich. Bei der heutigen digitalen Technik kann im Prinzip jeder Ingenieur sofort da weitermachen wo ein anderer aufgehört hat. So what?
Aber wichtig sind die Seilschaften!!!! Und die kosten des Bürgers Geld!!!
Der H unger nach Aufträgen ist groß. Die Nähe auch zu Gontermann ist zu spüren. Bei Marktplatz-Ost war das Büro dabei, beim Gaswerk. Ich bin gespannt, wo wir das Büro demnächst wiederfinden? Na ja beim Umbau Landratsamt könnte man nachfragen und Burgberg, ach ja Museumsneubau in der Engelapotheke. Also augen auf.
Mühlhäuser Feld nicht vergessen! Mit dem Projekt Erdwärmeerschließung.
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