Fragen zu den Mehrkosten des Jugendzentrums
Die vorgelegte "Ermittlung der Gesamtkosten Jugendzentrum Davidsweg" ist verwirrend aufgebaut.
Eine klare Ausage zu den Mehrkosten ergibt sich aus der Differenz zwischen Auftragssumme und der erwarteten Summe der Schlussrechnung, die selbst errechnet werden muss. Die Stadt informierte nur über erfolgte Zwischenrechnungen.
Die Mehrkosten sind in roter Schrift ausgewiesen.
Im realen Bauprozess gibt es immer einmal Abweichungen nach oben oder unten. In geringen Maßen ist das tolerierbar. In der Aufstellung sind aber sehr große Abweichungen enthalten, die genauer untersucht werden müssen und die die Verantwortlichen zu erklären haben.
Estricharbeiten + 246 %
Die Auftragssumme ist auf 246 Prozent im Nachtrag der Ausschreibung gestiegen. Wo sind Estrichflächen in der entsprechenden Größenordnung gegenüber der ursprünglichen Planung neu hinzugekommen?
Fliesenarbeiten + 42 %
Wenn die Kosten für die Fliesenarbeiten um fast die Hälfte der Angebotssumme steigen, sind entweder teurere Fliesen ausgewählt worden oder es sind entsprechende Flächen gegenüber der ursprünglichen Planung hinzugekommen. Das muss ausgewiesen und erklärt werden.
Tischler-, Beschlag- und Verglasungsarbeiten. + 35%
Zu diesem Gewerk sind in der Aufstellung nähere Angaben gemacht worden. Demnach gab es eine Angebotssumme von 107.632,58 €, die sich durch drei Nachträge auf 119.794,38 € erhöht hat. Soweit ist das nachvollziehbar. Es bleibt aber die Frage, warum man Sockelleisten und WC-Trennwände vorher vergessen hat. Ist die Spiegelwand angesichts der Finanzlage der Stadt nicht ein verzichtbares Detail?
Die schon durch Nachträge erhöhten Kosten werden noch einmal um 35 Prozent erhöht, dafür gibt es keine Erklärung in der Aufstellung.
In dieser Gesamtkostendarstellung fehlt es an Offenheit und Transparenz.
Wieviel ist für die Ausstattung des Hauses eingeplant und wo sind diese Kosten ausgewiesen?
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