BĂŒrger-Energie-Park
Zum 2.April lud Bürgermeister Martin Wagner zu einem Vortrag zu dem Thema "Strategien zur Umsetzung einer Energiewende vor Ort" ein.
Andreas Bauer von der Agrokraft GmbH aus Neustadt/Saale sprach von den Erfahrungen aus Nordbayern wo Bürgergenossenschaften in den Dörfern gegründet wurden und erfolgreich arbeiten. So bleibt das Geld im Dorf.
Bürgergenossenschaft
Der Vorteil der Organisationsform: Jedes Mitglied hat eine Stimme, egal wieviel Anteile es hält. Damit unterscheidet sich die Genossenschaft von anderen Gesellschaftsformen, wo die Stimmen nach dem finanziellen Anteil vergeben wird. Auf diese Weise sind viele im Dorf beteiligt, auch mit kleinen Beträgen. Das ist ein demokratisches Modell.
Fairness schafft Akzeptanz
Es muss für alle Beteiligten fair sein, betonte der Referent Immer wieder. Es geht darum die Energiewende zu schaffen und nicht darum, möglichst viel Gewinn heraus zu ziehen. Mehr als 8 Prozent soll in guten Jahren nicht an die Mitglieder ausgezahlt werden. Wenn es mehr zu verteilen gibt, soll das die Kommune erhalten mit der Auflage, das Geld für gemeinnützige Zwecke einzusetzen. So sollen auch die in den Genuss der Energieerzeugungsanlagen kommen, die selbst keine Anteile gezeichnet haben. So wird auch Akzeptanz und Frieden in der Gemeischaft erhalten. Es muss eben fair zugehen.
Warnung vor fremden Investoren
Ausdrücklich warnte der Referent vor fremden Investoren, die von außen kommen und nur ihren Gewinn im Blick haben. Selbst dort wo es notwendig ist einen fachlich erfahrenen Partner hinzu zu ziehen, zum Beispiel bei Planungen von Windkraftanlagen, sollte darauf geachter werden, dass die Menschen vor Ort die Enscheidungsgewalt behalten. Der Referent berichtete über negative Erfahrungen, aus denen gelernt wurde.
Photovoltaik–Anlage ohne Bürgergenossenschaft
Aus der anschließenden Diskussion war zu entnehmen, dass eine Bürgergenossenschaft für die PV-Anlage oberhalb der stillgelegten Bahntrasse nicht in Frage kommt. Bürger könnten sich ja daran beteiligen, hätte der Projektentwickler gesagt. Geerken, der Projektentwickler, war auch anwesend und saß mit dem Fraktionsvorsitzenden der CDU Klaus-Thilo Kroeschel zusammen, stellte sich den Bürgern aber nicht vor. Das Angebot sich zu beteiligen, kann nur heißen, ein Solarfond wird als Investor auftreten an denen auch Homberger Bürger sich finanziell beteilgen können. Das entspricht aber in keiner Weise einer Beteiligung in einer Bürgergenossenschaft. Bei einem Fond fließt das Geld aus der Region ab, nur mit einer Bürgergenossenschaft trägt es zur regionalen Wertschöpfung bei.
Ablenkungsmanöver
Nur 65 Zuhörer waren zu dem Vortrag gekommen. Dieses geringe Interesse liegt sicherich nicht am Thema, sondern daran, wer es in der Stadthalle organisiert hat. Um eine Bürgergenossenschaft ins Leben zu rufen, braucht es Menschen, denen Vertrauen entgegen gebracht werden kann. Der Bürgermeister gehört in Homberg nicht dazu. Vor Jahren wurden von Homberger Bürgern in einer Veranstaltung viele Ideen vorgebracht. Der Bürgermeister hat sie nicht einmal veröffentlicht, sie verschwanden in einer Schublade. Diese Erfahrung ist in Homberg präsent und es wird auch hier wieder so sein. Die Bürger, die nicht erschienen sind, taten gut daran, nicht dem Bürgermeister auf dem Leim zu gehen. Verpasst haben sie allerdings einen anregenden und Mut machenden Vortrag.
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