HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Straßen- und Wegebau am Schlossberg – so notwendig?


Gastbeitrag von Dr. Klaus Lambrecht

Breite Schotterweg am Burgberg - aus Fördermitteln finanziert

 
Am Sonntag konnte ich bei herrlichem Sonnenwetter die menschenleere Stadt und den Schlossberg besuchen. Anstatt eines Naturgenusses am Schlossberg fand ich dort nur einen umfangreichen Wege- und Straßenbau vor, der einer massiven Naturzerstörung in diesem alten Landschaftsschutzgebiet gleichkommt.

Die neuen steilen Wegeführungen erfolgen auf mit Basaltschotter befestigten Wegen oder Straßen von 3,50 – 4 m Breite. Erschrocken war ich, als ich den Weg zum Wasserbehälter sah. Auch dieser Weg wurde geschottert und verbreitert.
Die ursprünglichen leicht begehbaren Serpentinen sind verschwunden, jetzt haben Besucher sich bequemere Pfade außerhalb der geplante Trassen gesucht.  Die Heidelberger Architektur-Studenten empfahlen vor zwei Jahren im Kochs anlässlich ihres Workshops unter anderem den Bau von bequemen Serpentinen-Pfaden.

Als häufiger Besucher des Schlossberges ist festzustellen, dass dort selten Besucher zu sehen sind – schon gar nicht so viele Personen, um solch breite Wege erforderlich zu machen. In den Wandergebieten im Gebirgen findet man auch nur schmale Pfade und Wege. Die Wegbreite hier ist nicht notwendig und total überzogen.

Die neu geschobenen und befestigten Trassen haben nichts, aber rein gar nichts mit Landschafts- und Naturschutz, geschweige denn Naturgenuss zu tun.

Gefördert werden die Maßnahmen aus Mitteln des Förderprogramms Wachstum und nachhaltige Erneuerung (vorher: Zukunft Stadtgrün). An diesen Maßnahmen sieht man die verfehlte Förderpolitik von Bund und Land. Die Gier nach Fördermitteln hat gerade in Homberg in den letzten Jahren viel Liebenswertes und Erhaltenswertes zerstört.

600.000 €/Jahr kosten Maßnahmen wie Umbau alter Friedhof, Waldspielplatz mit Osterhäuschen, Wegebau und Dacheindeckung Pförtchen.
420.000 €/Jahr beträgt die Förderung.
180.000 € müssen wir für diese Förderung in den nächsten vier Jahren an Eigenmitteln aufbringen, für Dinge, die keiner wirklich nötig hat. Die zukünftigen immensen Unterhaltungskosten sind unbekannt. Wie Unterhaltung in Homberg aussieht, sieht man an den Wallgärten gegenüber des Busbahnhofs, wahrlich kein Aushängeschild.

Die Bauarbeiten werden sicher noch bis in die Brut- und Setzzeiten durchgeführt.
Wer gebietet dieser Geld- und Steuergeldverschwendung Einhalt? Die Bilder sprechen glaube ich für sich. Es ist kaum zu glauben, was hier in Homberg abgeht.

 


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