HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Homberger Traum vom neuen Wohnquartier – nur eine Projektskizze

 

Seit Wochen steht ganz oben auf der Homepage der Stadt das Klinikareal. 
Zwischen den Investoren soll ausgewählt werden.
Welchen Investoren?
Stehen die Schlange für das Projekt?

Ach, nur eine Projektskizze.

 
Um was geht es dabei eigentlich?

Am Anfang steht der Lockruf des Geldes, Fördergeld. Um bei dem Förderprogramm dabei zu sein, hat das Architekturbüro ANP aus Kassel zusammen mit einem Büro für Landschaftsplanung einen Vorschlag für das Krankenhausgelände ausgearbeitet. Warum gerade das Krankenhausgelände in Homberg? Es gibt kaum Bedarf für  ein neues Wohnquartier. Langfristig wird die Bevölkerungszahl sinken, auch wenn zur Zeit die große Zahl der Flüchtlinge die Einwohnerzahl erhöht hat.

Fragen nach Bedarf, nach Finanzierung und nach Einkommen im Verhältnis zur Miethöhe werden nicht berücksichtigt, auf die Förderkriterien des Programms musste zugearbeitet werden.

In Hessen und in den anderen Bundesländern wurden zahlreiche Entwürfe ausgewählt. Homberg erfüllt offensichtlich nicht die Anforderungen.

Die Homberger Politik macht einfach weiter und tut so, als wäre es ein überzeugendes Vorhaben. Keine Selbstkritik, keine Selbstzweifel. Augen zu und weitermachen, wie bisher schon zum Beispiel bei der Krone, die seit zehn Jahren Arbeitskraft gebunden und hohe Kosten verursacht hat. Die Krone steht weiterhin leer, von seltenen Einzelnutzungen abgesehen, für die dann das Gebäude für Stunden geheizt wird.

Planzeichnung: Neues Wohnquartier auf dem Geländes des ehemaligen Krankenhauses mit dem Bettenhaus und dem ebenerdigen Anbau als Quartierplatz

 
Die Stadt hat umfangreiche Papiere zu der weiteren Nutzung des ehemaligen Krankenhausgeländes veröffentlicht, sie sind hier zu finden.

212 Wohnungen sollen nach den vorgelegten Plänen auf dem Gelände entstehen.
Wo sollen die zahlungskräftigen Mieter herkommen, wo sind deren gut bezahlte Arbeitsplätze?

Bis zum 17. Februar 2025 können sich Investoren bewerben, sie müssen in der Lage sein, ihr eingereichtes Konzept zu finanzieren.

Es ist wesentlich für die Erreichung des Verkaufszwecks, dass der Käufer wirtschaftlich und finanziell in der Lage ist, sein Konzept zu realisieren. Es werden daher nur Angebote  berücksichtigt,  die Mindestanforderungen  an  die  wirtschaftliche  und  finanzielle Leistungsfähigkeit erfüllen.

Als Nachweis ihrer Leistungsfähigkeit müssen Investoren in ihrer Bilanz in den letzten drei Jahren mindesten zwei Millionen Eigenkapital ausgewiesen haben. Es folgen weitere Bedingungen, die ein Investor einzuhalten hat.

Um einen möglichst ungehinderten Baustellenablauf  […]  zu gewährleisten, ist die Stadt Homberg (Efze) berechtigt, die Baustellenabwicklungen zu koordinieren. Der Käufer wird sich in dem Kaufvertrag verpflichten, den insoweit erteilten Anordnungen der Stadt Homberg (Efze) zu folgen.

Welcher ernsthafte Investor wird sich auf solch einen Knebelvertrag einlassen?

Die Stadt Homberg (Efze) behält sich die volle Entscheidungsfreiheit vor, ob, wann, an wen und zu welchen Bedingungen ein Verkauf erfolgt. Die Stadt Homberg (Efze) behält sich insbesondere vor, das Verfahren jederzeit auch ohne einen Verkauf zu beenden.  Aus der Teilnahme an dem Investorenauswahlverfahren lassen sich keine Verpflichtungen der Stadt Homberg (Efze) zum Verkauf herleiten. Ansprüche gegen die Stadt Homberg (Efze) wegen einer Änderung oder Beendigung des Investorenauswahlverfahrens sind ausgeschlossen. Ein Anspruch des Bieters auf Erstattung von Aufwendungen im Zusammenhang mit seiner Beteiligung an diesem Investorenauswahlverfahren ist ausgeschlossen.


Teure Träumereien

Viel Geld ist schon im Projekt Krankenhausareal verbrannt worden:
Verlust der Grundsteuereinnahmen, Kosten für die Sicherung der Gebäude, Verluste durch Vandalismus und Diebstahl von Inventar/wertvollem Material, Personalkosten im Rathaus, Kosten für Gutachten und Planungsbüros. Das in einer Situation, in der es mit der Wirtschaft abwärts geht, die Steuereinnahmen schrumpfen und die Energiepreise durch den Wegfall des preiswerteren russischen Gases zugunsten teuren amerikanischen Fracking-Gases steigen.

Ein neues Wohngebiet müsste in der Nähe der Bahnlinie sein, eine zukunftsfähige Mobilität muss die Abhängigkeit vom Auto reduzieren. Dazu gehört die Reaktivierung der vorhandenen Bahntrasse.

Die Homberger Politik beschäftigt sich mit einem Mobilitätskonzept für das Krankenhausareal, schafft es aber seit Jahren nicht, am Busbahnhof der Kreisstadt die notwendigen Einrichtungen zu schaffen, wie andere Städte in der Region. Bänke, Regenschutz, Toiletten, Fahrradunterstände.

Es ist nur eine Projektskizze mit der versucht wurde, an Geld zu kommen.

Die Projektskizze der Stadt Homberg (Efze) befindet sich leider nicht unter den ausgewählten Förderprojekten. Mit der Projektskizze wurde dennoch eine gute Grundlage erarbeitet, die zukünftig auch für andere Förderaufrufe eingesetzt werden kann. Die Verwaltung ist weiterhin bemüht, Fördermittel für das Projekt zu akquirieren. (di/js)

In Homberg hat man noch nicht wahrgenommen, was in den Medien überall zu finden ist.

"Die Kommunen stehen mit dem Rücken an der Wand."
       Prof. Dr. Christian Dusch, Landrat des Landkreises Rastatt

"Die Ergebnisse der Steuerschätzung sind extrem ernüchternd"
        Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags.

 


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