HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

VerrĂŒckter Maßstab: Ministadt-Labor statt Gesamtstadt

 
Homberg ist 100 Quadratkilometer groß und hat 22 Ortsteile. Doch die Kommunalpolitik lebt nur noch in einer Welt im Radius von 200 Meter rund um den Marktplatz, schwärmt von der 5-Minuten-Stadt, wo alles zu Fuß erreichbar ist.

Die Ministadt der Politik

100 Quadratkilometer, das ist eine Fläche entsprechend 10 x 10 Kilometer oder in Metern

10.000 x 10.000 Meter =100.000.000 Quadratmeter

Der Bürgermeister hat mit dem Projekt Marktcampus die 5-Minuten-Stadt im Auge, eine Stadt im Umkreis von 200 Metern um den Marktplatz, das entspricht etwa der Altstadt.

Das wäre ungefähr eine Fläche von etwas weniger als

400 x 400 Meter = 160.000 Quadratmeter

Das ist eine Fläche von 0,0016 Prozent der gesamten Stadt Homberg. Auf diesen winzigen Stadtanteil konzentriert sich der Magistrat mit Bürgermeister Dr. Nico Ritz mit seinen Plänen.

 
Die restliche Fläche von 99.840.000 Quadratmeter kommt nur am Rande vor.

 

Homberg geschrumpft auf das winzige Pioneer-Umfeld

In der Altstadt leben im Wahlbezirk Altstadt ca. 650 wahlberechtigte Bürger. Die Pioneers haben in Homberg keinen Wohnsitz und sind auch nicht wahlberechtigt, erhalten aber mehr Einfluss als die Homberger Bürger. 2014 lebten in Homberg rund 11.100 Wahlberechtigte, 10.450 Homberger lebten außerhalb.

Bürgermeister Dr. Ritz betonte: Für das Experiment Landleben hat die Stadt aufwändige Vorleistungen erbracht.
Büros mussten umziehen, Wohnungen wurden eingerichtet, Küchen eingebaut, Räume angemietet, ein Haus gekauft, die Mitarbeiter des Bauhofs von ihren regulären Arbeiten abgezogen, Medienkontakte wurden aufgebaut und betreut, Plakate und Programme wurden entworfen und publiziert, Fördermittel für den Aufenthalt der Gäste wurden bereitgestellt …

 

Medial ganz groß … vom Winde verweht

Medial wurde diese Ministadt rund um den Marktplatz groß aufgemacht und bestimmte seit 2020 den Hauptanteil der Berichterstattung in der HNA, im Newsletter der Stadt und auf der Homepage. Hinzu kommt ein Fülle an Flyern, Plakaten, Programmheften, Webseiten und Events wie Barabende und Sonnenuntergänge (Sundowner).
Das mediale Großaufgebot verpuffte wie ein Strohfeuer. Was ist davon geblieben, was hat Bestand und vor allem, was hat Homberg voran gebracht?

 

Die reparierte Bank am Burgberg? 

      Das Hochbeet am Marktplatz?

 Die Video-Teilnahme an der Utopie-Konferenz in Lüneburg?
 

Im Gegensatz zu der Summer of Pioneers-Stadt Altena im Sauerland, wo keine Pioniere geblieben sind, kann Homberg auf Pioniere verweisen, die in Homberg geblieben sind. Aber unter welchen Förderbedingungen entstand dieser von der Stadt bezahlte "Erfolg"? DieGebliebenen erhielten von der Stadt Wohnungen, erhielten von der Stadt Aufträge oder wurden bei der Stadt angestellt. Dafür haben sie sich für den Bürgermeister verdient gemacht und sind aufgetreten als zukünftige "Betreibergesellschaft" für das Gasthaus Krone, als Stadtentwickler, die bunte Streifen auf einige die Schaufenster klebten und wieder entfernten – die Klebereste sind geblieben. Die Stadt mietete Räume für die Probewohner an, mietete Räume für Events an und finanzierte Büroräume mit allem technischen Equipment, das sie den Landleben-Testern anbot.
  

Ein Experiment ohne Auswertung ist wertlos

Bis heute hat die Stadt noch keine Auswertung dieses Experiments vorgelegt. Die Bürger können sich zwar eine Vorstellung machen, welche Kosten angefallen sein können. Aber in welcher Höhe hat die Stadt das gesponsert?
Was steht dem an Erkenntnissen gegenüber, denn das war es, was der Bürgermeister dem Hessischen Rundfunk sagte: Er erwarte sich davon Erkenntnisse.

 


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