HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Cittaslow-Show in Homberg

Die Vertreter der deutschen Cittaslow-Städte treffen sich vom 29. bis 31. März in Homberg. Zu der Tagung der Vertreter aus den 23 Städten gibt es ein Begleitprogramm für Homberger. Es findet in dem ausgeräumten ehemaligen Schuhhaus Koch statt.
Die öffentlichen Vorträge handeln von Zeitkultur, und wie Cittaslow Impulse für die kirchliche Bildungsarbeit bietet.

 
Cittaslow Ziele

Seit 2020 ist Homberg Mitglied in der Vereinigung der Städte. Diese Vereinigung  beschreibt ihre Ziele so:

Eine Cittaslow, das ist …
… eine Stadt, in der Menschen leben, die neugierig auf die wiedergefundene Zeit sind, die reich ist an Plätzen, Theatern, Geschäften, Cafés, Restaurants, Orten voller Geist, ursprünglichen Landschaften, faszinierender Handwerkskunst, wo der Mensch noch das Langsame anerkennt, den wohltuenden Rhythmus der Jahreszeiten, die Echtheit der Produkte und die Spontaneität der Bräuche genießt, den Geschmack und die Gesundheit achtet ..

Homberg beschreibt seinen eigenen Cittaslow-Ansatz so:

Cittaslow Homberg:  "Eine Cittaslow Stadt zum Erholen und Entspannen"

In Homberg können die Besucher*innen ihren Einkauf bequem und in aller Ruhe mit einem Rundgang durch die historischen Gassen der mittelalterlichen Fachwerkstadt verbinden.
Besonders der Wochenmarkt auf dem zentral gelegenen Marktplatz bietet immer donnerstags (ganzjährig) an den Ständen ein breites Angebot von regionalen Produkten und gesunden Lebensmitteln.
Abgerundet wird das Angebot durch zahlreiche Cafés und Restaurants.

Quelle

Bei einem Rundgang durch die historischen Gassen wird man kaum Gelegenheit finden, bequem einzukaufen. Seit im Jahr 2020 das große Einkaufszentrum neben der Altstadt mit 280 Parkplätzen gebaut wurde, stehen weitere Geschäfte leer. Weitere historische, unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhäuser wurden dafür abgerissen.

Foto: Dem Einkaufszentrum unter dem Parkplatz mit 280 Parkplätzen fielen zwei denkmalgeschützte Gebäude und eine Gruppe großen alter Laubbäume zum Opfer.
Rechts am Rand ein letztes denkmalgeschütztes Gebäude in einer "rücksichtsvoll" angepasster Umgebung.

 

Falls die Sitzung am Donnerstag rechtzeitig endet, besteht die Möglichkeit, das "Homberger Highlight", den Wochenmarkt zu besuchen. Nicht ganzjährig, erst nach der Winterpause findet er donnerstags von 15  bis 19 Uhr statt.

Breit war das Angebot bisher nicht, und auch wenig regional.

Mal sehen, wer in diesem Jahr noch dabei sein wird, um regionale Produkte anzubieten. Die sizilliansche Street-Food, der Tiroler Bauernstand, der Wurststand aus dem Eichsfeld –  wirklich aus der Region waren bisher nur die Tierfairbrik und der Biohof Groß. Ob diese auch weiterhin dabei sein werden, ist nicht sicher. Ein Stand auf den Wochenmarkt erfordert zusätzlichen Aufwand, der sich aber nicht in erhöhtem Umsatz und Kostendeckung niederschlägt. Angesichts der wachsenden Armut wird es auch für den Bio-Bereich schwieriger. Die Stammkunden bevorzugen das größer Sortiment im Hofladen, der direkt angefahren werden kann und mit ausreichend Parkplätzen nahebei zu größerem Einkauf einlädt.

Zahlreich sind Cafés und Restaurants auch nicht vorhanden.


Tagung und Begleitprogramm

Das Treffen beginnt am 29. März. Wo die Teilnehmer tagen und wohnen werden, ist nicht bekannt. In der Homberger Altstadt oder der näheren Umgebung ist kein Hotel mit der Kapazität für so viele Städtevertreter bekannt.

Zu dem Begleitprogramm sind auch Homberger eingeladen. Dafür wurde extra ein Flyer produziert. Das Begleitprogramm beginnt am 30. März um 19 Uhr mit einem Salongespräch zum Thema Zeitkultur. Dann geht es über in einen musikalischen Tagesausklang mit Live-Musik an der Pop-up Bar in einem ehemaligen Schuhgeschäft in der Untergasse.

In diesem Salon geht es am Freitag von 10 bis 15 Uhr mit Diskussionen weiter.

Unter einem Salon darf man aber keinen eleganten Salon mit bequemen Stühlen in einer gediegenen Gestaltung vorstellen. In dem ehemaligen Verkaufsraum wurde nach der Geschäftsschließung fast alles ausgeräumt, auch ein Teil der Deckenverkleidung fehlt.
Es wirkt dadurch ramponiert und improvisiert. Also kein eleganter Raum mit dezenter Barmusik.


Die Bar besteht nur aus ein paar zusammengeschraubten Transport-Paletten, an denen Flaschenbier oder andere Flaschen geöffnet werden, die aus Kisten oder dem Kühlschrank entnommen werden. Für die Zubereitung von Drinks fehlt ein Wasseranschluss. Bei der Diskussionsrunde könnten im Raum wohl wieder Plastikstühle stehen.

Zeitkultur Entschleunigung

In Homberg ist deutlich zu sehen, wie diese Stadt Entschleunigung praktiziert. 2017 wurde die Stadt in das Förderprogramm Zukunft Stadtgrün aufgenommen. Bisher wird immer noch geplant, wirklich vorzeigbar ist es auch nach fünf Jahren noch nicht.
Der Kindergarten im größten Stadtteil Wernswig ist schon lange zu klein, und die Notlösung besteht darin, mit einer Kindergruppe in das Dorfgemeinschaftshaus des Nachbarortes auszuweichen. Die seit Jahren geplante Erweiterung wird aber immer weiter hinausgeschoben.
Bis Ende 2020 sollte das geförderte Multifunktionshaus für Jugend und Kultur laut Förderauflage fertig gestellt sein. Erst zum Jahresanfang 2023 wurde begonnen, es zu beziehen, obwohl noch nicht alles fertig ist.
2019 sollte das leerstehende ehemalige Gasthaus Krone umgebaut werden, es sollte das "Kronenbaujahr" werden. Es ist auch 2023 noch nicht fertig, es gibt auch bisher noch keinen Wirtschaftsplan für den Betrieb.


Gastfreundschaft: ein herausragendes Ziel der Cittaslow-Städte

Die Besucher aus den anderen Cittaslow Städten können sicherlich am Besten beurteilen, wie es mit der Gastlichkeit in Homberg bestellt ist. Das Hotel "Felsenkeller" ist schon länger geschlossen, der Bürgermeister wies die Betreiber ab, als sie über eine weitere Perspektive sprechen wollten.

Wo die Teilnehmer tagen und wohnen werden, ist nicht bekannt. In der Homberger Altstadt oder der näheren Umgebung ist kein Hotel mit der Kapazität für so viele Städtevertreter vorhanden, dazu müssten sie in die Nachbargemeinden ausweichen.

Vor drei Jahren sollte am Marktplatz das Gebäude der ehemaligen Löwenapotheke für ein Boutique-Hotel verkauft werden. Die Beschlüsse wurden gefasst, doch bisher nichts geschah. Wo vorher die letzte Apotheke in der Altstadt war, ist jetzt eine Küche für die Wohngemeinschaft der Pioneers zu sehen.

 


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