BĂŒrgermeister Dr. Ritz zur Engelapotheke
Zur Bürgerversammlung am 20.11.2018 wurden die folgenden Fragen zum Umbau der ehemaligen Engelapotheke schriftlich eingereicht.
Die Fragen an den Bürgermeister auf der Bürgerversammlung
Die Bauzeiten sind erhebliche überschritten. Bis jetzt wurde nur der Rohbau fertig gestellt. Damit fehlen die Mieteinnahmen für die Stadt für die Zeit.
# Wer kommt für den Schaden auf?
# Wann wird das Gebäude baurechtlich für die Nutzung freigegeben?
# In welchem Umfang beteiligen sich die beiden Vereine finanziell an den Betriebskosten für die Nutzung des Erdgeschosses und des 1. Obergeschosses?"
Die Antwort des Bürgermeisters
Zur Fertigstellung der Wohnungen wurden keine Termine genannt. Da jetzt noch die Nachbargebäude abgerissen werden sollen, entstehen dadurch Staub und Dreck, da könne man die Wohnungen nicht vermieten.
Die Fertigstellung des Bauvorhabens habe sich durch die Insolvenz eines Unternehmens verzögert. Von einem insolventen Unternehmen kann man keinen Schadenersatz bekommen.
Die beiden unteren Geschosse könne man auch so nutzen, dazu ist die Nottreppe nicht notwendig.
Die Vereine übernehmen die Betriebskosten zu 100 Prozent.
Anmerkung zur Antwort
Die beiden unteren Geschosse, die für das "Haus der Reformation" und die Sammlung der Burgberggemeinde bestimmt sind, sollten im Frühjahr 2017 in Betrieb genommen werden, um so von dem Reformationstourismus des Lutherjahres auch zu profitieren. Das Lutherjahr ist seit 11 Monaten vorüber, noch immer sind diese beiden Geschosse nicht öffentlich.
Auf der Webseite der Burgberggemeinde ist zu lesen:
Wir werden im Frühsommer 2018 das Museum wieder eröffnen, und zwar in der ehemaligen Engelapotheke Am Marktplatz 16 in Homberg – dem repräsentativsten Fachwerkhaus der Stadt. Der Umbau des Gebäudes läuft planmäßig, Fördermittel, Eigenanteile des Vereins und der Stadt stehen zur Verfügung. (Stand 23.11. 2017)
Ob die beiden Vereine die Betriebskosten dauerhaft übernehmen können, ist zweifelhaft. Betriebskosten setzen sich zusammen aus den Energiekosten, Reinigung, Versicherung
Für die Wohnungen ist tatsächlich nie ein getrennter Fertigstellungstermin genannt worden. Wenn aber ein Gebäude saniert wird, ist zu erwarten, dass die Arbeiten zügig vorangehen, um recht bald das ganze Gebäude zu nutzen. Die Nutzung muss durch die Bauaufsicht freigegeben werden. Dieses Interesse müsste gerade den beiden Wohnungen gelten, die durch die Vermietung wenigsten etwas für die Stadt an Mieten einbringen könnten.
Zum Tag des offenen Denkmals war die Wohnung im 2. Obergeschoss zu besichtigen. Die darüber liegende war noch nicht fertig. Aber auch die "fertige" Wohnung war nur halb fertig. Im Bad und in den Toiletten fehlten die Objekte. Der Küchenbalkon mit Zugang zur Fluchttreppe ist bis heute nicht gebaut.
Bei den Baukosten war bisher die Annahme, es würde 2 Mio. Euro kosten. Ein erneute Durchsicht der Unterlagen ergab, dass bereits frühzeitig Kosten von 4 Mio. Euro angegeben waren, wie der Auszug oben zeigt. Das heißt, je Etage entfallen 1 Mio. Euro Baukosten. Das ergibt Baukosten von 5.800 Euro je Quadratmeter. Im Wohnungsbau sind je nach Ausstattung um die 1.500 Euro zu veranschlagen.
Dieser Betrag ist nicht zu rechtfertigen. Das ist Verschwendung von Förder- und Steuermitteln.
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