Argumente gegen den FlÀchenfraà in Mardorf
Die Umwandlung von Ackerland in Bauland wird in Mardorf mit dem Bau eines Kindergartens und mit Bedarf an Wohnbauflächen begründet. Der Bedarf nach Wohnbauflächen wird behauptet, aber nicht belegt.
1997 hatte Homberg die höchste Einwohnerzahl mit ca 15.400 Einwohnern. Seitdem sinkt die Einwohnerzahl. Aktuell ist sie auf der Homepage der Stadt die Zahl mit 13.640 angegeben.
Flächennutzungsplan 2013
Sinkende Einwohnerzahlen
2013 wurde der Flächennutzungsplan überarbeitet und an den reduzierten Bedarf angepasst.
In den Erläuterungen zu der Überarbeitung des Homberger Flächennutzungsplans 2013 des Planungsbüros BIL wurde in verschiedenen Prognosen ein weiteres Absinken prognostiziert.
Auf der Grundlage der aktuelleren Bevölkerungsprognose im Regionalplan Nordhessen 2009 ergibt sich so eine prognostizierte Bevölkerungszahl für Homberg (Efze) von 13.530 Einwohnern in 2020 bzw. 13.150 Einwohnern in 2025.
Quelle: Planungsbüro BIL, 2013 Flächennutzungsplan Beschreibung
Flächenverbrauch reduzieren
Der Flächenverbrauch muss reduziert werden, wenn Klimaschutz ernst genommen werden soll.
Die Anzahl der Wohneinheiten soll deshalb mit 20 WE auf einen Hektar berechnet werden. In Homberg ist bisher sehr aufgelockert gebaut worden.
W o h n u n g s d i c h t e p r o H e k t a r – Homberg weist eine nur geringe Siedlungsdichte (siehe Kap. 3.1) auf. Gefordert ist in Zukunft ein sparsamerer Landschafts- und Flächenverbrauch und damit auch eine höhere Siedlungs- und Wohnungsdichte, da nur so eine effizientere und damit auch zukünftig wirtschaftlich noch tragbare Nutzung der kommunalen Infrastruktureinrichtungen möglich ist.
Aus den so festgelegten Parametern ergibt sich folgender Bruttowohnsiedlungsflächenbedarf bis 2025:
– Erforderliche Wohnungen: 13.100 EW : 2,13 EW/WE = 6.150 WE abzgl. 5.881 WE (Bestand) = 269 WE
– Flächenbedarf: 269 WE : 20 WE/ha = 13,5 ha.
Damit stehen einem Wohnbaulandbedarf von ca. 13,5 ha bis zum Jahr 2025 freie Bauplätze innerhalb von Bebauungsplänen in einer Größe von ca. 25,1 ha gegenüber.
Noch große Reserven bei Wohnbauflächen
Bei der Aktualisierung des Flächennutzungsplans 2013 wurden deshalb 13,3 ha Wohnbauflächen gestrichen. Es blieben ausreichend Flächen erhalten, die nicht gestrichen werden konnten, weil sie durch Bebauungspläne rechtsverbindlich sind.
Über den voraussehbaren Bedarf hinausgehende Flächenausweisungen sollten vermieden werden, um gemäß den Planungszielen
# einen weiteren ungebremsten Flächenverbrauch zu vermeiden und
# die Zukunftsfähigkeit der Ortsteile durch Begrenzung der Infrastrukturkosten langfristig zu erhalten.
Keine Ausweitung des Siedlungsraums, Bauen nur im Innenbereich
Entsprechend wurden im neuen Flächennutzungsplan über den Bedarf hinausgehende Bauflächen, insbesondere in den Randbereichen der Ortsteile, nicht mehr berücksichtigt.
Davon entfallen auf rechtskräftige Bebauungspläne ca. 3,9 ha, diese Bebauungspläne sollten entsprechend geändert oder aufgehoben werden.
Infrastruktur muss bezahlbar bleiben
Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf die zukünftige Flächennutzung, insbesondere auf die weitere Aufrechterhaltung und Bezahlbarkeit der städtischen Infrastruktureinrichtungen.
Entwicklungsziele
Oberstes Ziel der Entwicklungsplanung ist, mit den vorhandenen natürlichen und finanziellen Ressourcen sparsam umzugehen. Es gilt der Grundsatz der nachhaltigen Stadtentwicklung.
Bei der zukünftigen Siedlungsentwicklung soll die Innenentwicklung Vorrang vor der Neuausweisung von Baugebieten haben. Vorhandene Flächenpotentiale sollen so aktiviert und die vorhandene Infrastruktur (technische, soziale und kulturelle) genutzt und ausgelastet werden. Auch der motorisierte Verkehr lässt sich dadurch reduzieren und der ÖPNV wird durch ein dichteres Netz attraktiver.
In den Ortsteilen soll die mögliche Eigenentwicklung nicht zu einer weiteren Ausweitung der randlichen Siedlungsflächen führen. Angestrebt werden möglichst kompakte Siedlungsstrukturen mit möglichst geringen Kosten für die Infrastruktur.
Bei der Ausweisung von Siedlungsflächen soll daher besondere Berücksichtigung finden die Nutzung von bereits erschlossenen Standorten wie z.B. einseitig bebaute Straßen, Baulückenschluss, innerörtliche Freiflächen. Besonders zu berücksichtigen ist außerdem die Wiederbenutzung von leer stehenden Gebäuden und Brachflächen.
Durch den Aufbau eines Bauland- sowie Leerstandkatasters sollen Daten für zukünftige Interessenten zur Verfügung gestellt und so vorhandene Baulandreserven besser genutzt werden können.
Zukünftig soll eine dichtere Bebauung angestrebt werden, um den Flächenverbrauch zu reduzieren. Hierzu sollten vorhandene Bebauungspläne hinsichtlich der textlichen Festsetzungen zu Bebauungsdichte überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Auch für die Ortsteile ist eine Nachverdichtung anzustreben.
Bauplätze in Mardorf
Siedlungsplanung
Auch für Mardorf ist zukünftig mit einer abnehmenden Bevölkerungszahl zu rechnen. Die Bereitstellung von Siedlungsentwicklungsflächen solle daher auf das unbedingt erforderliche Maß reduziert werden.
Bei der Neuausweisung des Wohngebietes wurde auf eine direkte Anbindung an den alten Ortskern verzichtet, sodass zwischen beiden Siedlungsteilen große Freiflächen liegen. Um eine weitere Ausdehnung in den Randbereichen zu verhindern, soll der B-Plan Nr. 1 verkleinert werden. Eine zukünftig erforderliche Entwicklung sollte vordringlich der Anbindung an den Ortskern dienen. Auch nach der Reduzierung wird Mardorf noch über ca. 8 freie Bauplätze verfügen.
Alle obigen Zitate stammen aus dem Text zum Flächennutzungsplan 2013, den das Büro BIL verfasst hat.
Planung 2018
BIL – Büro für Ingenieurbiologie und Landschaftsplanung
BIL hat auch den jetzigen Bebauungsplan von 2018 verfasst und Änderungen des Flächennutzungsplans vorgenommen. Dabei hat das Büro BIL alle Erkenntnisse und Ermahnungen von 2013 vergessen.
Planungsbüro BIL schreibt 2018:
Die Durchführung des Bauleitplanverfahrens bietet zugleich die Möglichkeit, die weiter bestehende Nachfrage nach Bauland im Ortsteil Mardorf zu bedienen, da hierzu die verbleibende Teilfläche des Flurstücks 246/54 zur Verfügung steht
So einfach geht das. Das Planungsbüro BIL behauptet eine Nachfrage, ohne nur den Ansatz eines Nachweises vorzulegen. BIL hat die eigenen begründeten Aussagen von 2013 vergessen.
BIL 2018. Flächen zulassen die sich an bebaute Ortsteile anschließen.
Städtebauliches Ziel der Stadt Homberg (Efze) ist daher, eine maßvolle Entwicklung auf Flächen zuzulassen, die sich an im Zusammenhang bebaute Ortsteile anschließen.
Es gibt keinen Beweis für den Bedarf nach mehr Wohnbauflächen in Mardorf.
Es gibt keinen Beschluss entgegen dem gültigen Flächennutzungsplan doch Siedlungsflächen neu auszuweisen.
siehe auch:
Vorbild beim Bodenschutz: Nein Danke
Mardorf: Kita, Kreisel, Bauland und Verdienste
„Mehrheitliche Abstimmung“ in Mardorf
Mardorfer haben Kita-Grundstück gekürt?
Mardorf: Neue Bauflächen im Außenbereich
Desinformation zur Kitaplanung Mardorf
Kita: Baulandkauf in Mardorf – Verkaufspreis steigt