Schneider-GelĂ€nde: Zehn Jahre Planung – Ende noch nicht absehbar
Die HNA berichtete über den langsamen Baufortgang des Fachmarktcenters am der Kasseler Straße.
Seit 2015 sei man am Bau, 2016 sollte Eröffnung sein.
Jetzt – Ende 2017 – ist davon noch nichts zu erkennen. Auch der Investor Schneider könne noch keinen Termin nennen. Er gibt an, Baufirmen wären wegen der Auftragslage nicht zu finden. – in Ostheim hat die Firma Rossman jedoch in kürzester Zeit ein vielfach größeres Bauprojekt errichtet.
Die HNA erzählt nur die halbe Geschichte
Bereits im Januar 2008 beschloss der Magistrat, den Flächennutzungsplan ändern zu lassen, damit Schneider dort bauen kann.
Im Dezember 2008 beschlossen die Stadtverordneten die Aufstellung eines Bebauungsplans.
Am 7. Februar 2013 wurde die 2. Änderung des Bebauungsplan rechtskräftig.
Damit durfte gebaut werden: Ein Elektrofachmarkt (bis 1.500 qm Verkaufsfläche), Tierfutter (bis 500 qm), Getränkemarkt (bis 600 qm) und ein Baumarkt mit Gartensortiment. (3.000 qm) zuzüglich eine Bäckerei-Verkaufsstelle.
Bis 2015 musste mit dem Bau begonnen werden. Vor Ablauf der Frist begann Schneider mit den Erdarbeiten für den gültigen Bebauungsplan, doch dann wollte er eine erneute, dritte Änderung des Bebauungsplans, die über den gültigen Bebauungsplan hinausgehen sollte.
Mit der 3. Änderung des Bebauungsplans wurden zusätzlich eine Tankstelle mit einem Tankstellenshop und eine Gastronomie erlaubt. Im März/April 2016 wurde diese Änderung öffentlich ausgelegt.
Jetzt – Ende 2017 – sind lediglich zwei Gebäude errichtet worden, die bereits 2012 gebaut werden durften. Die Tankstelle und die Gastronomie wurden nicht gebaut.
Laut HNA kann der Investor Schneider noch keinen Eröffnungstermin nennen. Wohl weniger wegen fehlender Baufirmen, als wegen fehlender Mieter für die Verkaufsflächen. Einige Zeit hing ein Aushang am Getränkemarkt "Zu vermieten". Dieses Plakat ist nicht mehr zu sehen, allerdings bisher auch kein Mieter.
Die Parteien zu Planung
6.11.2008 Aufstellungsbeschluss
"Herr Fraktionsvorsitzender Bölling (Bündnis90/Grüne) spricht die Ausführungen des Stadtmarketingexperten Christian Klotz aus Bad Reichenhall während der Veranstaltung am 30.10.2008 zum Einzelhandel und zum Verhältnis der Geschäftsflächen zwischen Innenstadt und „grüner Wiese“ an.
Er zeigt sich verwundert, dass jetzt trotzdem Einzelhandelsflächen am Stadtrand vergrößert werden sollen. Seiner Meinung nach erneut zum Nachteil der Innenstadtgeschäfte. Er kündigt die Ablehnung seiner Fraktion zum Tagesordnungspunkt an."
"Herr Fraktionsvorsitzender Pauli [CDU] stellt fest, dass es sich heute erst um die Aufstellung einer Änderung zum Flächennutzungsplan handele. Seiner Meinung nach sollen Außenstellen des Geschäftes lediglich nach innen geholt werden, es handele sich um keine Vergrößerung der eigentlichen Verkaufsfläche. "
27. 9. 2012 Satzungsbeschluss 2. Änderung
"Kroeschell (CDU) : Ihn stöÂrt die Forderung, dass heute nicht entschieden werden solle.[…]
Die Investoren sollten nicht hingehalten werden, sondern man solle heute entscheiden. Das Risiko liege letztendlich bei den Unternehmen.
Er küÂndigt die Zustimmung der CDU-Fraktion an und geht abschließ end auf die Meinung Herrn Groß zum Thema Landverbrauch ein."
"Herr FrÂöde (CDU) erinnert an die lange Planungszeit und meint, dieses köÂnnte man sich als Unternehmer nicht leisten."
"Herr Fraktionsvorsitzender Ripke (FDP) ist froh, dass heute entschieden werde, damit das Vorhaben umgesetzt werden kann, weil es gut fÂür Homberg sei. Konkurrenz belebe schlie ßlich das GeschäÂft."
Gerlach (SPD): "Er bezeichnet das Projekt als positiv füÂr Homberg. Man solle die damalige Diskussion nicht neu aufleben lassen. Die SPD freue sich üÂber das Vorhaben als eventuell neuen Magneten fÂür das Umland."
"Herr Gerlach meint, es gäÂbe kein Informationsdefizit. Alle notwendigen Angaben seien im FlÂächennutzungsplan enthalten. Einige Parlamentarier wüÂrden Blockadepolitik betreiben."
Abstimmung:
Bei 32 anwesenden Stadtverordneten
21 Ja-Stimmen, 9 Nein-Stimmen (darunter die Herren Stadtverordneten Schnappauf, Siebert, Henschke-Meyl und JÂäger) und 2 Enthaltungen.
2.6.2016 Satzungsbeschluss 3. Änderung
Herr Fraktionsvorsitzender Gerlach (SPD) teilt mit, er sei ungehalten, da die Planverfassung längst abgeschlossen sein müsse. Die SPD werde heute zustimmen, um die Anlieger von Lärm und Ungewissheit zu entlasten. Nach dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung müsse unverzüglich weitergearbeitet werden.
Fraktionsvorsitzender Haß (CDU) " Er sorge sich, dass evtl. eine Brache an der Nordumgehung entstehe. Jetzt solle man letztmalig dem Bauherrn entgegen gehen und den geplanten Änderungen im Baurecht zustimmen."
Herr Groß (FWG) "Er ist der Meinung, die Planung jetzt zu Ende zu bringen, sei trügerisch. Seine Fraktion befürchte, dass weiterhin über die Nutzung der Fläche geredet werden müsse. Die FWG meint, es werde kein kluger Beschluss gefasst und deshalb erfolge keine Zustimmung. "