Fast eine Mio. Euro fĂŒr zwei Vereine
Zitate: HNA 19.8.2016
Förderung von Vereinen ist eine freiwillige Leistung der Stadt.
Die Stadt ist dazu nicht durch Gesetz oder Vertrag verpflichtet.
Die Stadt ist zu Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit verpflichtet.
Vereinsförderung
Allein zwei Vereine sollen 2017 mit knapp 1 Mio. Euro gefördert werden – wenn es bei dem Betrag von 863.000 Euro bleibt.
Das steht im Widerspruch zu der Auflage des Finanzministers von 2016, der schrieb:
"Die Höhe der freiwilligen Leistungen […] ist mit der finanziellen Lage der Stadt nicht vereinbar"
Den Bürgermeister scheint das nicht zu bekümmern. Er kann sich sicher sein, dass die Hessische Landgesellschaft (HLG) vorfinanziert, denn die verdient auf jeden Fall an der Stadt.
Dem Aufsichtsrat der HLG steht der grüne Staatssekretär des Wirtschaftsministerium vor. Der wird das schon richten. In zehn Jahren wird abgerechnet, dann kann einer der nachfolgenden Bürgermeister sehen, wie er damit klar kommt. Dr. Ritz wird bis dahin einen anderen Posten haben.
Ob die zwei Vereine in fünf Jahren überhaupt noch genügend aktive Mitglieder haben, diese beiden Projekte aufrecht zu erhalten?
Was soll dann damit werden? Leerstand?
Bis dahin würden für die beiden Projekte Betriebskosten entstehen. Zumindest die Heizkosten, Reinigung, Aufsicht. Heimatmuseen sind nicht unbedingt der Renner. Das ändert sich auch nicht, wenn sie Burgbergmuseum genannt werden. Schräg gegenüber steht das Heimatmuseum, dort sollten sich der Bürgermeister und die Vereine einmal erkundigen, wie schwierig es ist, solche Museen zu betreiben. Schon Frau Adamek vom Hessischen Museumsverband fand mahnende Wort.
Auch das "Haus der Reformation" wird kein Renner werden, auch nicht in den letzten Monaten der Lutherdekade. Dazu sind die anderen Lutherstädte viel bedeutsamer und stehen mehr im Mittelpunkt des Interesses der Touristen. Darauf habendiese Städte seit Jahren hingearbeitet. Homberg hat noch nie in dieser Liga gespielt und wird diese auch nicht erreichen.
Wie viele Besucher und wieviel Einnahmen werden denn erwartet? Dazu gibt es keine Aussagen, obwohl der Rechnungshof immer wieder darauf hinweist.
Zweierlei Maß
Als der Burgbergverein noch sein Museum in dem ehemaligen Landratsamt am Busbahnhof betrieb, argumentierte der Bürgermeister damit, dass das Gebäude nicht genügend erwirtschafte, deswegen verschenkte er es. Auch in der Engelapotheke wird der Verein nicht die Miete erwirtschaften, die die Stadt eigentlich in Rechnung stellen müsste.
Die Gelder, die in diese Vereinsprojekte investiert werden, fehlen im Unterhalt von Gebäuden und Straßen. Dort wird es zu weiterem Substanzverlust führen.
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