Lkw-Verkehr wÀchst und damit die Probleme
Immer mehr Güterverkehr rollt über die Straße und nicht über die Schiene. Die Autobahnen sind überlastet. Die Fahrer der LKWs müssen Ruhepausen einlegen, dazu müssen sie den LkW irgendwo parken, doch dafür fehlen die Stellplätze und es kommt zu gefährlichen Situationen. Die HNA berichtete am 1.12.2016:
"In Wild-West-Manier wird teilweise schon auf den Standstreifen und den Zufahrten zu den Rastanlagen geparkt oder die Fahrer verlassen die Autobahn und stellen sich mit ihren Trucks in Gewerbe- oder sogar Wohngebiete."
Um den akuten Bedarf allein in Hessen abzudecken, müssten 114 Mio. Euro für den Bau von Stellplätzen investiert werden. Das heißt, auch weiteres Ackerland müsste versiegelt werden. Diese Augaben würden das Problem nicht lösen, sondern nur zu noch weiterer Verlagerung auf die Straße führen, was wiederum weitere Lkw-Standplätze erforderlich machen würde. Die Fahrer kommen schon heute zu einem großen Teil aus Osteuropa.
Die HNA zitiert den Leiter der Öffentlichkeitsarbeit beim Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung(BGL). Herrn Martin Bulheller. Die geltende Dienstleistungsfreiheit in der EU führe aber zu "menschenverachtendem Sozialdumping".
Die Finanzierung immer weiterer Lkw-Stellplätze löst das Problem nicht. Allerdings muss die Gefahr durch das Parken in "Wild-West-Manier" verhindert werden. Wenn man nicht lange Planungszeiten und die Finanzierung solcher Plätze abwarten will, muss schnell eine Lösung gefunden werden. Dazu veröffentlichte die HNA am 1.12. 2016 meinen folgenden Leserbrief.
DruckansichtAn der Autobahn-Raststätte sollen 96 Lkw-Parkplätze für 5,5 Mio. Euro gebaut werden, um so den großen Bedarf an Stellplätzen für die Lkw-Fahrer zu schaffen, die ihre Ruhezeiten einhalten müssen. 2000 weitere Lkw-Stellplätze würden in Hessen fehlen. Seit 2008 sind in Hessen 1500 neue Lkw-Stellplätze gebaut worden. Ähnliche Meldungen gibt es in den anderen Bundesländern. Ein Quadratmeter Lkw-Parkplatz kosten demnach rund 140 Euro/qm.
Wenn 96 Lkw-Parkplätze 5,5 Mio. Euro kosten, dann wären in Hessen für die 2.000 Plätze 114 Mio. Euro aufzubringen. Damit würde einseitig der Straßengüterverkehr gefördert und damit das System der Dumpinglöhne der Fahrer unterstützt und weiter ausgebaut.
Warum neue Plätze bauen, während sie ganz in der Nähe leer stehen? In Homberg haben die Logistiker ELVIS und Palletway in der Region gestartet und haben jetzt eigene Anlagen in Remsfeld gebaut. Die bisher genutzten Flächen stehen leer.
Auch im Homberger Kasernengelände gibt es große gut befestigte Freiflächen, die von der Stadt für 3,63 Euro/qm bis 15,00 Euro/qm verkauft wurden, zu einem Spottpreis angesichts der Baukosten von 140 Euro/qm für neue zu bauende Lkw-Parkplatz. Auch dort gibt es noch ausreichend freie Stellplätze.