Nicht nur das KrankenhausgebÀude steht leer
Der Bürgermeister setzt sich vehement für Asklepios ein, die vorschlagen, die Krankenhausgebäude abzureißen und dort Wohnungen und Eigenheime zu bauen. Dazu sollen noch weitere Freiflächen bereitgestellt werden.
Dr. Ritz argumentierte: Wenn wir nicht auf dieses Vorhaben eingehen, würde Asklepios die Gebäude verfallen lassen und das ginge nicht. Deshalb müsse die Stadt die Bauleitplanung dafür ändern.
Diese Argumentation überzeugt nicht angesichts der vielen Leerstände in der historischen Altstadt. Dort engagiert der Bürgermeister sich nicht so nachdrücklich, um dem Leerstand und längerfristig den Verfall zu begegnen. Warum setzt sich der Bürgermeister so für den Asklepios-Konzern ein aber nicht für die vielen stadtbildprägenden Gebäude am Markt und in den anliegenden Straßen?
Die abgebildete Leerstandskarte ist nicht vollständig, sie wurde nur nach dem Augenschein erstellt. Bei einer genaueren Erfassung kann der Missstand noch größer sein.
Zusätzlich zu den Leerständen in der Innenstadt stehen noch Gebäude in der ehemaligen Ostpreußenkaserne leer, die die Stadt an Private verkauft hat. Teile der Gebäude sind jetzt schon verwahrlost. Im Gewerbegebiet sind die Hallen wieder frei, nachdem Palletways ausgezogen ist, ebenso die ehemaligen Hallen von Star-Logistik.
Ausschüsse gegen Schnellschüsse
Im Bauausschuss und im Haupt- und Finanzausschuss gab es kein Verständnis für den Zeitdruck, den der Bürgermeister aufbaut. In beiden Ausschüssen war man sich einig, dass in der morgigen Stadtverordnetenversammlung kein Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans erfolgen soll, und keine Änderung der Flächennutzungsplans beschlossen werden soll.
Fundierte Kritik aus der CDU
Nachdem es bereits im Bauausschuss zu heftiger Kritik an dem voreiligen Vorgehen des Bürgermeisters gab, verlas Peter Dewald (CDU) eine lange Liste an Kritikpunkten.
# Asklepios ist nicht an Homberg interessiert, nur an eine möglichst großen Gewinn aus dem ehemaligen Krankenhausgelände.
# Die Gesamtfläche, (Asklepios + zusätzlich Flächen) beträgt 39.774 qm. Die Grundstücke sollen für 90,- Euro/qm verkauft werden. Das entspricht 3.579.660,- Euro, rechnete Dewald vor. Davon gehen die Kosten für Abbruch und Erschließung ab. Peter Dewald schätzt den Gewinn für Asklepios auf gut 1 Mio. Euro. Asklepios will den Gewinn in Melsungen und Schwalmstadt wieder investieren. Das heißt Homberg hat nichts davon. Im Gegenteil.
# Die neuen 40 Baugrundstücke im Holzhäuser Feld, deren Erschließung von der Hessischen Landgesellschaft (HLG) vorfinanziert wird, werden schwerer verkäuflich. Nach 10 Jahren muss die Stadt der HLG die nicht verkauften Grundstücke abnehmen und ihr die Kosten einschließlich Zinsen und Verwaltungskosten bezahlen. Die HLG hat einen garantierten Gewinn. Die Stadt trägt das gesamte Risiko.
Falschinformation
Der Bürgermeister behauptete, die zusätzlichen Grundstücke, die mit überplant werden sollen, seien städtisches Eigentum. Das ist nur teilweise richtig.
Dr. Ritz wusste auf Nachfrage nicht, wer die Eigentümer der anderen Grundstücke sind.
Er gab außerdem an, bei dem zusätzlichen Gelände handele es sich um eine "städtebaulich integrierte Lage". Bei einem Blick in den Flächennutzungsplan hätte er sehen können, dass diese Grundstücke als landwirtschaftliche und Grünfläche ausgewiesen sind. Es ist also keine integrierte Lage. Ist es nur Unkenntnis des Bürgermeisters oder verfolgt er andere Ziele?
:: DOKUMENTATION ::