Homberg reiĂt sich ab
Der nächste Abriss beginnt am Montag dem 15. August. An der Engelapotheke sollen die Fachwerk-Gebäudeteile an der Rückseite abgerissen werden.
Hinter dem ehemaligen Spar-Laden bleibt der Stahlbetonflachbau aber stehen und soll saniert werden, sobald es dafür Fördermittel gibt.
Die Büroräume im neueren Anbau an das Gebäude der Stadtverwaltung am Obertor sollen auch erhalten werden, wie kürzlich bei der Vorstellung der Pläne für die Engelapotheke bekannt wurde.
Neuere Anbauten bleiben erhalten, historische Fachwerkgebäude werden abgesrissen.
Vor vier Wochen wurde begonnen, das Wirtschaftsgebäude und den Scheunenanbau auf dem historische Anwesen Murhardscher Hof – Anwesen Landesfeind – abzubrechen.
Das Wohnhaus Landesfeind wird damit für weitere Wohnnutzung herabgemindert.
In der Kasseler Straße soll das Gebäude in der Reihe der Villen abgebrochen werden, um dort eine Anlieferzufahrt für das geplante Einkaufszentrum zu bauen. Der Eigentümer erhielt vor Jahren keine Abrissgenehmigung vom Amt für Denkmalpflege. Jetzt scheint das kein Hinderungsgrund mehr zu sein.
Falls das Einkaufszentrum gebaut werden sollte, würde auch die ehemalige Villa in der Ziegenhainer Straße, in der jetzt der Euro-Döner sein Lokal hat, abgerissen werden.
Die Abrisspläne im Kasernengelände sind gerade noch um ein weiteres Gebäude erweitert werden. Vier Unterkunftsgebäude sollen abgerissen werden, obwohl es keine Nachfrage nach diesen Gewerbeflächen gibt.
Das ehemalige Ökonomiegebäude des ersten Lehrerseminars von 1835 in der Freiheiter Straße (Landratsamt, jetzt Arbeitsagentur) wurde so umgebaut, dass viel historische Substanz verloren ging. In der heutigen Form gibt es keinen Bezug mehr zu der ursprünglichen Gestaltung.
In Deutschland wurde nach 1945 mehr historische Bausubstanz zerstört als durch Bomben im Krieg, beklagen Denkmalschützer.
In Stuttgart läuft gerade die Architekturausstellung "Stuttgart reißt sich ab – ein Plädoyer für den Erhalt stadtbildprägender Gebäude".
siehe dazu auch hier, eine Architektenstimme
Homberg scheint das als Motto zu übernehmen.
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