HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Ehemalige Kaserne: Weiteres GebÀude soll abgerissen werden

BildDie Mehrheitsfraktionen haben bereits im Dezember 2015 den Abriss von drei Unterkunftsgebäuden in der ehemaligen Ostpreußenkaserne beschlossen. Jetzt sollen die Stadtverordneten einem weiteren Abriss zustimmen.

Abrisskosten 380.000 Euro

Begründung
"Da auch das in dieser Gebäudezeile verbleibende Unterkunftsgebäude U7 kaum Vermarktungschancen hat, sollte es im Rahmen der Gesamtmaßnahme mit abgebrochen werden."
"Beim Abbruch aller vier Gebäude werden somit die Kosten für Ingenieurleistungen für ein Gebäude in Höhe von 4.000,00 € eingespart"

"Ingenieurkosten bei 3 Gebäuden: 11.800,62 €
Ingenieurkosten bei 4 Gebäuden: 11,871,44 €"

BildErtragsrechnung
Der Erläuterung ist eine Aufstellung beigefügt, die eine Gesamtertrag von 215.000 Euro für den Verkauf der Grundstücke ausweist.
Dieser Ertrag würde noch höher ausfallen "würde man den Bodenrichtwert des Gewerbegebietes annehmen" schreibt die HLG in der Aufstellung vom 2.12.2015. Der Kaufpreis würde dann bei 33,- Euro pro qm liegen, heißt es in der Aufstellung.

Tabelle zum Vergrößern anklicken

Es gibt keine Bodenrichtwerte für diese Flächen
Die Bodenrichtwerte werden aus den bei Verkäufen vereinbarten Preisen ermittelt. ImKasernengelände wurde bisher als höchster Preis 30,- Euro/qm für bebaute Flächen angesetzt. Deshalb kann auch kein Bodenrichtwertpreis von 33,- Euro/qm zustande kommen. In der Bodenrichtwertkarte befindet sich nur für das Behördenzentrum ein qm-Preis von 30,- Euro. Für die ehemalige Ostpreußenkaserne wird kein Bodenrichtwert ausgewiesen. Wie es zu der Aussage von 33,- Euro je qm kommt, ist unklar.

Das ist nur ein Rand-Detail. Entscheidender ist: Es gibt keine Käufer für das Gelände. Insofern ist die Ertragsrechnung unrealistisch.

Nicht vermarktbar
bereits 2005 wurde in einer Studie des hessischen Wirtschaftsministerium erwartet, dass die Flächen mit den Unterkunftsgebäuden unverkäuflich sind. Deshalb wurde von dem Kauf dieses Teils des Kasernengeländes abgeraten. Doch Homberg hat die gesamten Kasernenflächen und die Flächen des jetzigen Solarparks für 1,3 Mio. Euro gekauft und weitere 4,8 Mio. Euro in die Infrastruktur investiert. Die Parteien haben sich beeilt, damit der Solarpark bis Ende 2012 fertiggestellt werden konnte. Mit der jährliche Pacht von 75.000 Euro sollte einerseits der Infrastruktur-Ausbau finanziert werden, andererseit sollte damit die Stadtkasse gefüllt werden. Bisher ist keine Pacht gezahlt worden, es sind nur hohe Kosten entstanden. Mit dem Gebäudeabriss werden die Kosten weiter steigen. Am Ende haben die Bürger die Kosten zu tragen.

Nachtrag 13. 4.2016:

Die Stadtverwaltung hat ein neues Bild mit der richtigen Bezeichnung der Gebäude nachgeliefert.

Bild

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