Ulrich-Areal: Entwurf für Bebauungsplan wird offen gelegt
Die neuen Pläne können ab 18. April für einen Monat öffentlich eingesehen werden. Dazu können Bürger schriftlich Einwände vorbringen.
Die Änderungen
Das Plangebiet des Ulrich-Areal wurde um den REWE-Markt und das Gebäude an der Kasseler Straße erweitert. Das Grundstück der ehemaligen Druckerei Olten gehört nicht mehr dazu.
Die Verkaufsfläche soll statt bisher 7.000 qm auf 7.500 qm erweitert werden.
Die Anzahl der Läden soll reduziert werden; das bedeutet, die verbleibenden Läden werden größer.
Welcher große Discounter sich einmietet, ist bisher nicht bekannt. Gibt es ihn?
Reicht die Kaufkraft für ein so großes Einkaufszentrum?
Wenn sich die Investition rechnen soll, muss entsprechender Umsatz auf der Fläche realisiert werden. Als Umsatz werden im Lebensmittel-Fachhandel 3.700 Euro je Quadratmeter im Jahr gerechnet, im Discountbereich müssen es 5.000 Euro je Quadratmeter sein. Daraus folgt, dass bei dem niedrigeren Wert des Lebensmittel-Fachhandels knapp 28 Mio. Euro Umsatz möglich sein muss. Rechnet man mit dem Wert für Discounter, kommt man auf den Wert 37 Mio. Euro.
Zwischen diesen beiden Größen muss der Umsatz liegen, damit sich die Investition rentiert.
Die Kaufkraft in Homberg mit seinem Einzugsgebiet wird offiziell nach den neuen Angaben nur noch mit rund 90 Mio. Euro angegeben, nicht mehr – wie noch 2015 – mit 184 Mio. Euro.
Das bedeutet: ca. ein Drittel der Homberger Kunden müssten von ihren bisherigen Einkaufsstellen zum Ulrich-Areal wechseln. Die Geschäftsführer im Osterbach werden alles unternehmen, um ihre Kunden zu halten.
Tiefergelegt
Die Verkaufsflächen werden um ein Geschoss tiefer gelegt. Das bedeutet mehr Bodenaushub gleich höhere Kosten. Diese höheren Kosten müsser erwirtschftet werden. Der Projektentwickler Schoofs will bauen. Geld ist genug da, das Anlagemöglichkeiten sucht. Vielleicht kann Schoofs es anschließen auch an einen Fonds irgendwo auf der Welt verkaufen, die die örtlichen Bedingungen nicht kennen. Dann hat Schoof sein Geschäft gemacht. Was danach daraus wird interessiert ihn nicht mehr. Auch das Gasthaus Krone wurde von der Binding-Brauerei in einem Paket an einen amerikanischen Investror verkauft.
Wo wird der neue Leerstand entstehen?
Homberg ist bereits jetzt mit Verkaufsflächen gut ausgestattet. Neue Verkaufsflächen führen nur dazu, dass andere Verkaufsflächen leer stehen werden. Das wird ein Kampf der Handelskonzerne werden, bei dem Homberg insgesamt nur verlieren kann.
Die Hoffnung wird nicht aufgehen, dass mit dem Einkaufszentrum die Altstadt zu beleben ist. Die Altstadt soll nicht zu sehr geschwächt werden, sagen die Planer. Der Kern der Aussage ist: Die Altstadt wird auf jeden Fall geschwächt werden.
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