Was muss die Stadt fĂŒr das GrundstĂŒck zahlen?
Die Stadtverordnetenversammlung hat über den Kauf des Grundstücks für den Altstadtkindergarten zwischen Weber- und Salzgasse noch keinen Beschluss gefasst, ein Kauf hat noch nicht stattgefunden. Dem Eigentümer wird signalisiert, dass die Stadt das Grundstück auf jeden Fall kaufen will. Sie hat sich festgelegt, darauf den neuen Kindergarten zu bauen, der zum September 2017 in Betrieb gehen soll.
Gute Verhandlungsposition für den Verkäufer
Der Verkäufer hat gute Argumente für seine Preisforderungen. Behält er das Wohnhaus, verliert er dafür die Stellplätze/Garagen, die jetzt vorhanden sind. Sie sollen abgerissen werden, da sie auf der Freifläche für den Kindergarten liegen würden.
Ein Wohnhaus unmittelbar am Kindergarten könnte schwerer zu vermieten sein. Der Verkäufer kann damit den Wertverlust des Wohnhauses in seine Preisvorstellungen einrechnen.
Das Wohnhaus könnte langfristig leer stehen und nicht zu Belebung der Altstadt mit Wohnungen beitragen. Ein gut erhaltenes Wohnhaus mit guten Belichtungsverhältnissen, eigenem Stellplatz und Hof ist nicht oft in der Altstadt vorhanden. Genau ein solches Wohngebäude könnte zum Leerstand werden.
Grundstücksgröße
Gesamtgrundstück des Anwesen Landesfeind mit Wohnhaus, Stallgebäude, Scheune und Garagen = 1350 qm.
Wohnhaus und Stall (490 qm) sollen nach der ersten Planung nicht mitgekauft werden. In einer anderen Planung soll das Stallgebäude mitgekauft, abgerissen und als Parkplatz für Angestellte genutzt werden.
Für die Nutzung als Kindertagesstätte bleiben 860 qm.
Die Scheune (180 qm) und der Kindergartenanbau (200 qm) sind zusammen 380 qm. Als Freifläche bleiben mit Hof und Zugangsweg 480 qm Außengelände für 80 Kinder. Je Kind wären das 6 qm.
Der Grundstückspreis
In der Kostenaufstellung des Architekten Gerlach sind für den Grundstückskauf 50.000 Euro eingesetzt. Der Quadratmeterpreis für Scheune und Hof beträgt demnach rund 58 Euro/qm. Das entspricht dem Bodenrichtwert in dem Gebiet.
Preisvergleich
Am Marktplatz 15 hat die Stadt das Erdgeschoss als Teileigentum erworben. 560 qm Grundfläche für 180.000 Euro entspricht ca. 320 Euro/qm.
Der Verkäufer könnte sich an dem Preis orientieren und sein Preisvorstellungen anpassen.
Er könnte auch den Verkauf der Schirnen heranziehen. Dort zahlte die Stadt einen Quadratmeterpreis von 587 Euro/qm, obwohl ein Teil der Schirnen wegen eines seit Jahren nicht behobenen Wasserschadens nicht nutzbar ist.