AbrissplÀne
Die ehemalige Apotheke soll abgerissen werden.
Hoffentlich hat sich die HNA nur etwas unglücklich ausgedrückt und meint nur den Anbau. Es ist nicht sicher, ob nicht noch anderes abgerissen werden soll. Im Kasernengelände sollen drei Gebäude abgerissen werden, ohne dass dafür eine Notwendigkeit besteht.
Erst planen bevor vollendete Tatsachen geschaffen werden
Abreißen sollte man erst dann, wenn ein Gesamtkonzept vorliegt, das allgemein Zustimmung findet, sofern es in dem jetzigen Umfang notwendig ist.
Wohnen in der Salzgasse
Seit Jahren wird davon gesprochen, die Wohnhäuser der Salzgasse aufzuwerten, indem die rückwärtigen Bauteile abgerissen werden. Doch in dieser Richtung sind keine Aktivitäten zu erkennen. Genau diese Gebäudeteile bleiben stehen. So auch der Anbau an die Obertorstraße 1 mit dem Ordnungs- und Bauamt.
Vor 10 Jahren hat der Magistrat noch gesagt, dies Gebäude seien so marode, dass sie nur abgerissen werden können. Sind sie jetzt wieder intakt, so dass man sogar einen barrierefreien Zugang über eine Aufzug erwägt?
Die gezeichnete Rückansicht der Engel-Apotheke nach dem Abriss der jetzt noch dahinterliegenden Nebengebäude ist ohne Wert. Wesentliche Elemente, die im Text genannt werden, sind nicht dargestellt.
Diese Zeichnung zeigt ein illusorisches Bild. Im Text heißt es, dass an die Rückseite ein Aufzug angedacht wird, der auch das danebenliegende Bauamt barrierefrei mit erschließt. Auch ein Treppenhaus an der Rückseite ist in der Überlegung.
Auf Abrisskosten folgen Baukosten
Nach dem Abriss sind Bauarbeiten notwendig, um eine solche Ansicht zu erreichen. Von diesen Kosten wird nicht gesprochen:
Schließung der Außenwände, an denen die Nebengebäude standen.
Fenster: In der Ansicht sind neue Fenster dargestellt, die bisher nicht gibt.
Giebel: Im Giebel und dem darunter liegenden Geschoss ist ein neue Verkleidung dargestellt.
Terrasse: Am Haus und auf der frei werdenden Fläche sind Bauarbeiten notwendig.
Was kostet schon das alles. Dazu Schweigen.
Widersprüchliche Aussagen
"Statt das ganze Haus zu restaurieren, werde man sich auf die beiden unteren Etagen beschränken."
Das steht im Widerspruch zu der Zeichnung, in der drei Geschosse mit neuen Fenstern versehen sind.
"Die Chance, das Gebäude Obertorstraße 1 vom Untergeschoss bis zum zweiten Obergeschoss ebenfalls barrierefrei nutzen zu können, könne einen großen Einfluss auf die geplante Umstrukturierung des Rathauses nehmen, da man dadurch einen freieren Gestaltungsspielraum erhalte, erklärt Ritz."
Auch hier wird von drei Geschossen gesprochen.
Nutzungskonzept fehlt
"Das Projekt, dass die ehemalige Engelapotheke Vereinen zur Verfügung gestellt werden soll, die sich mit Geschichte beschäftigen, haben die Stadtverordneten beschlossen. Einziehen würden die Burgberggemeinde, der Verein Haus der Reformation, die Bibelgesellschaft und der Geschichtsverein. Und: Auch das Heimatkundliche Archiv solle mit einziehen können, so Uloth."
Was hat die Bibelgesellschaft mit Homberger Geschichte zu tun. Pfarrer Jung, der diese vertrat, ist nicht mehr im Amt.
Beim Heimatkundlichen Archiv wird es wie schon jetzt Probleme mit der Deckentraglast geben, insofern ist ein Umzug in die Engelapotheke nicht zukunftsfähig.
Das Reformationsjahr 2017 beginnt in 380 Tagen. Alle anderen Orte zur Reformation sind schon längst mit Angeboten und Werbung dafür auf dem Markt. Das Homberger Vorhaben ist inhaltlich selbst in der Stadt nicht bekannt, es kommt zu spät und wird mangels Objekten keine Zugkraft gegenüber anderen historischen Orte entfalten können.
Was braucht der Geschichtsverein? Ein Schreibtisch und ein Telefon, um seine Veranstaltungen zu planen?
Finanzierung baut auf Hoffnung
In der HNA heißt es:
"Da die verschuldete Stadt kein Geld zur Verfügung stellen kann, haben die Vereine an einer Lösung getüftelt. Eine erste Schätzung habe sich auf 720 000 Euro belaufen, erklärt Uloth. Ein Viertel davon, 180 000 Euro, solle mit Eigenmitteln der Vereine und mit Unterstützung aus dem Förderprogramm für ländliche Entwicklung (Leader) sichergestellt werden.
Für den restlichen Betrag von 540 000 Euro könne die Stadt Fördergeld aus dem Programm Stadtumbau West beantragen, so Uloth."
Solange keine Planung für das Gebäude vorliegt, kann es auch keien ernsthafte Kostenschätzung geben.
Ein realistischern Zeitplan scheint es auch nicht zu geben. Es sind Bauanträge notwendig, Bauzeiten, Innenausbau. Aber noch wichtiger: Was soll darin zu sehen sein, dass es lohnt so viel Geld darein zu investieren.