Abwasser: Abkassieren statt kostenneutraler Aufteilung
Die Stadt Homberg will nach dem Haushaltsplan in diesem Jahr über die Abwassergebühr Mehreinnahmen von über 1 Mio. Euro einnehmen.
Nach einem bundesweit gültigen Gerichtsurteil sollen die Abwassergebühren durch eine Splittung gerechter werden: Sowohl Frischwasserbezug als auch Niederschlagswasser werden berechnet. Diese gesplittete Aufteilung soll kostenneutral sein.
Kostenneutral heißt dabei:
In der Abrechnung wird der Anteil für den Frischwasserbezug jetzt niedriger. Er wird durch die Gebühr für das Niederschlagswasser ausgeglichen. Die Gesamtabgaben sollen nicht erhöht werden, Kostensteigerungen sind nicht vorgesehen.
Die starke Steigerung der gesamten Abwassereinnahmen in Homberg von vorher 2,25 Mio. Euro auf jetzt 3,7 Mio. Euro ist daher sachlich nicht gerechtfertigt.
Im April hatte Bürgermeister Dr. Ritz angekündigt, noch im April solle eine Besprechung über die Abwassersatzung stattfinden. Das ist bisher nicht geschehen oder es ist nicht bekannt geworden.
Der Magistrat hat sich bisher auch geweigert, Anfragen nach dem Frischwasserverbrauch von 2012 und 2013 zu beantworten. Die Zahl liegt dem Magistrat vor, doch er will sie nicht nennen, obwohl er dazu verpflichtet ist. Diese Verweigerungshaltung wird seinen Grund haben, er könnte darin liegen, dass über die Abwassergebühr neue Gelder in den Haushalt fließen sollten.
Jeder Bürger ist hiervon betroffen und sollte seine Gebührenabrechnung genau ansehen und ggf. Widerspruch gegen den Gebührenbescheid einlegen.
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