AbwassergebĂŒhr: Das Verwirrspiel geht weiter
Hat der Magistrat etwas zu verstecken, dass er nicht die Zahlen herausgibt mit der er selbst bisher die Gebühren berechnet hat?
Das Abwassergebühren wurden bisher nach der Frischwassermenge berechnet. Das einfache Modell: Wer Frischwasser bezieht, leitet es auch wieder in den Kanal ein, also muss er von den Abwasserkosten den Teil tragen, welcher der Menge seines Frischwassers entspricht, wie es die Wasseruhr anzeigt. Zukünftig muss auch das Niederschlagswasser bei der Kostenaufteilung berücksichtigt werden.
Selbst für diese bisher praktizierte Abwasserberechnung weigerte sich der Magistrat, die Zahlen zu nennen, obwohl er danach die Abwassergebühren für die Bürger berechnet hat.
Magistrat verweigerte Auskunft
Der Magistrat verweigerte die Angabe, wieviel Frischwasser 2012 und 2013 für die Berechnung herangezogen wurde. Auf eine Anfrage antwortete er, es sei nur mit einer Planzahl von 524.000m³ gerechnet worden.
"Wenn die Jahresrechnung 2012 und 2013 fertig gestellt sind, können die exakten Zahlen genannt werden."
Diese Aussage entspricht nicht den Tatsachen.
Die Stadt erhält 4 Monate nach Jahresabschluss die korrekten Zahlen für das Frischwasser vom Gruppenwasserwerk. Das Gruppenwasserwerg muss diese Zahl für ihren eigen Rechnungsabschluss feststellen. An dieser Zahl gibt es durch die Jahresrechnung der Stadt nichts zu verändern.
Nachgerechnet für 2012
Die zu deckenden Gesamtkosten für Abwasser wurden für 2012 mit 3.361.596 Euro angegeben.
Die Abwassergebühr betrug 4,48 Euro/m³.
Abwassermenge durch Abwassergebühr ergab die Frischwassermenge, nach der die Gesamtkosten aufgeteilt wurden. Nach dieser Rechnung mussten 2012 vom Gruppenwasserwerk der Stadt 750.356 m³ Frischwasser bezogen worden sein.
Aus den Abwasserkosten lässt sich berechnen:
2012: 750.356 m³
2013: 812.577 m³
2014: 857.107 m³
Differenzen müssen aufgeklärt werden, es geht um das Geld der Bürger
Diese Zahlen sind nicht verständlich, vor allem nicht die Steigerung des Verbrauchs.
Auch zu der Planungszahl von 524.000 m³ besteht ein erheblicher Abstand, ein Abstand von 43 Prozent (2012). 2013 beträgt die Differenz 55 Prozent und 2014 bereits 64 Prozent.
Auf die Ungereimmtheiten in der Gebührenberechnung wies in der Stadtverordnetenversammlung auch Achim Jäger (FWG) hin.
Doch statt die Unstimmigkeiten zu erklären oder auszuräumen gab es nur Floskeln.
Bölling (Grüne) spricht von bürokratischen Moloch, der Fehlerquellen schafft.
Ripke (FDP) wir "glauben der Verwaltung"
Gerlach (SPD): nur abstrakte Zahlen, wir müssen den eingeschalteten Gutachtern vertrauen.
Dr. Ritz fordert auf ihm zu sagen, wo etwas nicht stimmt, dann müsse man andere Gutachter beauftragen.
Es liegt im Eigeninteresse der Bürger hier für die eigene Abrechnung Klarheit zu verlangen.
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