Nix Offenheit, nix Transparenz
Kostensituation Jugendzentrum
330.000 Euro Mehrkosten für das Jugendzentrum nannte der Magistrat im Dezember. Um die Handwerker bezahlen zu können, mussten die Gelder von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden.
Alle Stadtverordneten stimmten darin überein, dass die Handwerker nicht unter der Misswirtschaft des Magistrats leiden dürfen. Doch es ging nicht nur um die Bezahlung der offenen Rechnungen, wie der Eindruck erweckt wurde. Es ging auch um die Bewilligung weiterer Gelder – ohne dass vorher die Ursachen und das Fehlverhalten der Verantwortlichen festgestellt wurden. Es war auch keine Bereitschaft zu erkennen, zu prüfen, wo man noch bei den Baumaßnahmen hätte sparen oder wo man Maßnahmen auf später hätte verschieben könnte.
In der Einladung zur Stadtverordnetenversammlung am 29. Januar 2015 findet sich eine Aufstellung von Arbeiten am Gebäude, die bis zur geplanten Fertigstellung am 20.02.2015 noch erledigt werden müssen. Dazu kommen noch die Kosten für die Außenanlage, die je nach Witterungsverhältnissen danach fertiggestellt werden sollen. Bei den Außenarbeiten befindet sich zum Beispiel die Position einer Fertiggarage.
Wozu ist diese Garage notwendig? Ist sie zwingend notwendig? Könnte sie falls notwendig, nicht auch später aufgestellt werden? Dies ist nur ein Beispiel, an dem zu sehen ist, dass einfache Sparmöglichkeiten nicht erwogen werden.
Es war zu hören, dass die noch ausstehenden Arbeiten rund 120.000 Euro kosten sollen, demnach wärenvon den 330.000 Euro Mehrkosten bisher 210.000 Euro den offenen Handwerkerrechnungen zuzurechen.
Kostensituation Ärztehaus
Beim Ärztehaus muss es ganz chaotisch zugegangen sein, der Magistrat konnte auf Anfragen bisher keine Antwort geben, er erklärte es mit dem erkrankten Architekten. In einer ordentlich geführten Verwaltung ist jederzeit auch durch einen Vertreter aus den Akten Auskunft möglich. In Homberg schafft das die Verwaltung nicht.
Der Architekt Mienert wurde vom Magistrat beauftragt die "laufende Bauabwicklung" zu bearbeiten. Statt Auskunft über die zu erwartende Mehrkosten zu geben, veröffentlich der Magistrat lediglich einen Zeitplan bis zur Fertigstellung. In diesem Zeitplan sind Arbeiten festgelegt, die auch Kosten bedeuten. Darüber schweigt der Magistrat. Das ist die neue Offenheit und Transparenz.
Es gibt das Gerücht, dass die Gesamtkosten sich der 5 Mio. Euro nähern sollen. Die Verheimlichung der Kostensituation könnte darin ihren Grund haben, dass die brutale Wahrheit über die tatsächlichen Kosten nicht öffentlich gemacht werden soll. Das Schlimmste daran ist, dass es für das Geld nur einen vermurkstes Gebäude mit vielen Mängeln gibt, die gar nicht behoben werden können – wie zum Beispiel die viel zu steile Rampe vor dem Gebäude, über die sich täglich die Frauen und Männer der Krankentransporte quälen müssen.
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