InvestitionslĂŒcke wird gröĂer, Infrastruktur verfĂ€llt
Homberg ist besonders hoch verschuldet, doch das ist noch nicht alles.
Zu dem Schuldenstand von 55,7 Mio. Euro kommen noch die anteiligen Schulden aus der Mitgliedschaft in Zweckverbänden, 2012 knapp 7,0 Mio. Euro hinzu. Bei der Hessischen Landgesellschaft (HLG) häufen sich weitere Schulden an.
Das sind nur die zahlenmäßig ausgewiesenen Verpflichtungen.
Werte verfallen, Substanz bröckelt
Die materiellen Werte der Stadt verfallen immer mehr und erzwingen Instandhaltungen, das sind neue Kosten.
In den letzen Wochen haben verschiedene Studien auf diese Kostenlawine für die Kommunen aufmerksam gemacht.
Investitionslücke
Von einer Investitionslücke der öffentlichen Hand spricht die Hans-Böckler-Stiftung. Seit 2003 wird weniger erneuert als zur gleichen Zeit verfällt. Die Nettoinvestitionen sind seit dem Zeitpunkt negativ. Die Gemeinden sind davon besonders stark betroffen.
Brücken müssen saniert und erneuert werden
Bei sinkender Wirtschaftsleistung müssen immer höhere Aufgaben geschultert werden.
Das Deutsche Institut für Urbanistik (difu) hat bei den Brücken eine Schätzung vorgenommen. "Die rund 67.000 Straßenbrücken, für die die Kommunen zuständig sind, befinden sich häufig in schlechtem oder gerade noch ausreichendem baulichen Zustand."
"Kleine Gemeinden haben gemessen an der Einwohnerzahl überproportional viele Brücken mit "Ersatzneubaubedarf" und damit den höchsten Investitionsbedarf pro Kopf."
"Der jetzige Investitionsstau stellt jedoch zunehmend eine Gefahr für die Leistungsfähigkeit des Straßensystems in Deutschland dar."
Die Gemeinden in Hessen und Bayern haben den höchsten Nachholbedarf, weil dort verhältnismäßig viele Brücken stehen.
Nicht nur Brücken, auch bei Straßen hoher Erneuerungsbedarf
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat in seinem 26. Wochenbericht auf den Ersatzbedarf im Straßenbau hingewiesen. Auch da weisen die Gemeindestraßen den höchsten Nachholbedarf auf.
Quelle: Verkehrsinfrastruktur: Substanzerhaltung erfordert deutlich höhere Investitionen DIW 26/2013