StraĂe oder Schiene?
Das ehemalige Viessmann-Werk links die Straßenzufahrt, rechts der Gleisanschluss.
Straßenbau
Der Straßenzugang zu dem Werk geht nur durch eine enge Unterführung der Bahntrasse.
Am 25. März 2011 berichtet der Homberger Anzeiger aus dem Rathaus, man wolle eine bessere Straßenzufahrt schaffen und 300 m Straße neu bauen, Kosten 500.000 Euro. Es wurde nicht gefragt, ob diese Straßenanschluss wirtschaftlich sei und wie lange sich die neue Firma Palletways vertraglich festgelegt hat.
Zusätzlich verkündet der Bürgermeister Zufahrten über Straßen, die für einen solchen Verkehr nicht ausgelegt sind
Gleisanschluss
Der Gleisanschluss wurde noch Ende der 90er Jahre genutzt. Täglich wurden mehrere Güterwagen in das Firmengelände gebracht in dem Ersatzteile für VW verpackt wurden. Seitdem wird das Anschlussgleis an das Homberger Gewerbegebiet nicht mehr genutzt und die Gleise wachsen langsam zu. Noch bis zum letzten Jahr gab es Fördermittel für Gleisanschlüsse, über die auch Bahnstrecke Treysa-Homberg hätte wieder aktiviert werden können.
Bei der Schiene werden hohe Hürden aufgebaut. Gefördert wurde nur, wenn Nutzungsverträge von mindestens 10 Jahren vorgelegt werden. In der Logistikbranche müsste lange nach solchen langfristigen Verträgen gesucht werden, das Geschäft ist nur kurzfristig zu gemanag, da sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schnell ändern. Gewerbegrundstücke mit Gleisanschluss sind begehrt und knapp. Ein Gleisanschluss nach Homberg wäre eine Standortverbessserung und zukunftsfähig. Güterverkehr über die Schiene verbraucht weniger Energie und belastet die Umwelt weniger als der Güterstraßenverkehr.
Staatlich geförderte Umweltbelastung
Obwohl der Güterverkehr über die Straße die Umwelt und die Gesellschaft mit hohen externen Kosten belastet, fragt niemand nach Wirtschaftlichkeitsberechnungen, nach langfristigen Verträgen. Zugunsten des Straßenverkehrs wird und soll immer weiter gebaut werden. Nicht nur das kurze Straßenstück für eine halbe Million Euro für Palletways. Von der Politk werden auch mehr Parkplätze für Lkws gefordert, die entlang der Autobahn fehlen, damit die Fahrer ihre Ruhezeiten einhalten können. Der Bau solcher Lkw-Parkplätze ist eine indirekte Subventionierung des Güterstraßenverkehrs. Bei der Schiene muss es der Betreiber bezahlen, bei der Straße bezahlen es die Steuerzahler. Das ist eine Wettbewerbsverzerrung.
In einer Studie wurden die externen Kosten der einzelnen Verkehrsträger ermittelt. "Unter „externen Verkehrskosten“ sind die Kosten zu verstehen, die durch die Mobilitätsteilnehmenden verursacht, jedoch nicht von ihnen selber getragen werden."
Im Güterverkehr sind die Durchschnittskosten des Strassenverkehrs um einen Faktor 4.1 höher als beim Schienenverkehr. Die Kosten des Luftverkehrs sind um einen Faktor 39 höher als beim Schienenverkehr.
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