A 49 oder Schienennetz ausbauen? Was ist zukunftsfÀhig?
Minister Posch verkündet den Weiterbau der A49. Für knapp 12 km nach Schwalmstadt seien 183 Millionen Euro geplant, von denen ständen jetzt 60 Millionen Euro vom Bund zur Verfügung. Damit soll ein Tunnelbauwerk am südlichen Ende der Teilstrecke gebaut werden.
Der Tunnel steht dann jahrelang ungenutzt in der Landschaft, weil die Anschlussfinanzierung nicht klappt.
Ein Anlieger der B3 äußerte sich zum Weiterbau: "Die Lkws müssen weg." Recht hat der Mann.
Mit dem Weiterbau der A49 werden die Lkws nicht verschwinden, sondern es werden damit immer mehr werden. Es sei denn, der Transport per Lkw wird zu teuer oder durch die Staus zu zeitaufwendig. Wer nicht nur alte überholte Konzepte durchbringen will, sondern vorausschauend plant, muss andere Lösungen suchen.
Klimaschutz erfordert mehr Investitionen für den Schienengüterverkehr!
Vor zwei Monaten veröffentlichte das Bundesumweltamt eine Studie "Schienennetz 2025/2030 – Ausbaukonzeption für einen leistungsfähigen Schienengüterverkehr“
Langfassung, Kurzfassung, Inforblatt
UBA-Präsident Jochen Flasbarth sagt dazu: „Der Güterverkehr muss so organisiert werden, dass er den Erfordernissen des Klimaschutzes Rechnung trägt. Darum muss der Güterverkehr stärker auf die Schiene verlagert werden. Mit dem vorgelegten Ausbaukonzept können heute die Weichen für einen nachhaltigeren Gütertransport gestellt werden.“
Einige Zitate aus der Studie:
Die größten Vorteile der Bahn sind die große Transportkapazität sowie die geringe Stauanfälligkeit. Der jahrzehntelange Rückbau an Schienen und Gleisanschlüssen sowie die geringen Investitionen in das Netz haben jedoch die Konkurrenzfähigkeit der Bahn beeinträchtigt.
Pro Tonnenkilometer stoßen Binnenschiff und Bahn durchschnittlich zwei Drittel weniger Kohlendioxid als ein Lkw aus. Darüber hinaus trägt die Bahn zu einer erheblichen Entlastung bei anderen Luftschadstoffen bei.
Planungsträger müssen bei der Verkehrsplanung und der Nutzung von Prognosen berücksichtigen, dass jede neu gebaute Straße auch Verkehr induziert. Sie sollten demnach nicht versuchen, durch Neu- und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur Kapazitäten für die prognostizierte Verkehrsmenge zu schaffen.
Unbedingt notwendige Erweiterungen des Straßennetzes sollten aus umwelt- und finanzpolitischen Gründen mit einem Rückbau des Straßennetzes an anderer Stelle einhergehen.
Die wichtigste Herausforderung an die Entwicklung der Schieneninfrastruktur ist der Ausbau der Kapazitäten. Um dies zu erreichen, ist eine umfassende Bestandsaufnahme nicht nur derzeitiger Kapazitätsengpässe notwendig, sondern auch mittelfristig zu erwartender Engpässe. Das Umweltbundesamt erwartet als Ergebnis dieser Analyse, dass viele Bahnstrecken in Deutschland reaktiviert, saniert, technisch modernisiert und erweitert werden müssen.
Die Förderung des Kombinierten Verkehrs und die Gleisanschlussförderung können wichtige Impulse für eine Verlagerung von Straßengüterverkehr auf die Schiene setzen.
Foto: Brückenwiderlager und Brückpfeiler über einen Planungsabschnitt der A49 bei Schlierbach. Errichtet vor ca. 16 Jahren.
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