IHK-Studie zum Citymanager
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Viele kritische Punkte sind in der Studie angesprochen. Manches davon ist bereits schon vor längerem im Homberger Hingucker beschrieben worden.
Passagen aus der Studie:
„Verengte öffentliche Diskussionen – zu zaghafte Schritte: Die Schwächen des innerstädtischen Einzelhandels sind in Homberg bekannt und Gegenstand einer öffentlichen und politischen Diskussion. In der jüngeren Vergangenheit standen besonders zwei Themen im Fokus:
(1) Einrichtung und Abschaffung der Fußgängerzone im Bereich des Marktplatzes 2008/2009,
(2) Einrichtung eines Stadtmarketings für Homberg.
Über diese Themen – insbesondere die Fußgängerzone – lässt sich zwar hart und polemisch streiten, doch mit dieser Fokussierung auf strittige Einzelthemen verbaut man sich in Homberg den Weg zu einer nachhaltigen Attraktivitätssteigerung der Innenstadt. Natürlich gehören die Erreichbarkeit der Innenstadt, der Wegeführung, dem Parkangebot, dem Interessenabgleich von Autofahrern und Fußgängern, den Funktionaleinkäufern und Bummlern usw. zu den offenen Fragen beim Homberger Innenstadteinzelhandel.“
„Durch eine Entkopplung von vielen anderen innenstadtrelevanten Fragen, wie sie auf dem Stadtmarketing- Abend im Herbst 2008 diskutiert wurden, löst man die Probleme jedoch nicht. Aktionismus bei sensiblen Fragen (Fußgängerzone) dürfte auf Dauer unproduktiv sein. Angesichts der schwierigen Situation der Innenstadt in Homberg geht auch die seit 2001 geführte Diskussion über ein Stadtmarketing am Problem vorbei.“
„Der Innenstadthandel Hombergs benötigt für eine Überwindung seiner Schwierigkeiten eine Person, die gleichzeitig Einzelhandelsfachmannund verständlicher Partner, harter Manager und weicher Gesprächspartner ist. Jemand, der etwas bewegen will, etwas bewegen darf und immer wieder neue Ideen hat, wenn es klemmt. Er/sie sollte sich auf City-Management- Aufgaben konzentrieren können und sich nicht in einer breiten Stadtmarketing-Tätigkeit verlieren. Große Steine lassen sich nur mit einem großen Hebel bewegen! Ob sich dieses Anforderungsprofil eines City-Managers wirklich besetzen lässt, ist offen, doch Homberg müsste danach suchen.
Mit der Schaffung von institutionellen Strukturen und Geschäftsführer- und Assistentenpositionen ist es jedenfalls nicht getan.„
„Entweder kann die Homberger Innenstadt im Vergleich mit den anderen Zentren deutlich zurückfallen und zu einem zweitrangigen Standort werden, oder aber es gelingt den Problemstau zu lösen und die Homberger Innenstadt profiliert sich neu. Der erstgenannte Pfad kann sich von allein einstellen, der zweite Pfad verlangt besondere Anstrengungen.“
„Es bietet sich an, die vielen bekannten Problembeschreibungen und Handlungsvorschläge in den Blick zu nehmen und sie im Sinne einer SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) zu sortieren. Dabei würde man bei der Stärken-Schwächen-Analyse selbst-reflexiv ansetzen („Was sind unsere spezifischen Stärken und Schwächen?), während die Chancen und Risiken kontextbezogen diskutiert würden (Was können wir in der Wettbewerbssituation anders machen, um erfolgreich zu sein? Was müssen wir vermeiden, um erfolglos zu sein?).“
„Es gibt keine erfolgversprechende Einzelmaßnahme sondern Chancen entstehen nur durch ein Paket von Maßnahmen, das mit einem langen Atem umgesetzt wird
Vom City-Management sind keine schnellen Ergebnisse zu erwarten.
Gleichzeitig sollte es nicht ohne weiteres als Dauereinrichtung etabliert werden, sondern eher als Projekt über 3-5 Jahre.“
(Unterstreichungen von DMS)
Eine vernichtende Kritik an der Politik der letzten Jahre.
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