Wenn man von der Arbeit nicht mehr leben kann, gibt es auch kein Umsatzwachstum
Besser als alle schönfärberischen Pressemeldungen zeigt der Einzelhandelsumsatz was wirklich bei den Menschen ankommt: Immer weniger, was sie ausgeben können. Der Handel bekommt es zu spüren.
Doch die HNA schreibt auf der Titelseite:
Arbeitsmarkt brummt
Arbeitslosenzahl auf 15-Jahres-Tief
Und wo arbeiten die Menschen?
"vor allem der Bereich unternehmensnahe Dienstleistungen" hat Arbeitsplätze aufgebaut. Dieser verschleiernde Begriff "unternehmensnahe Dienstleistung" bedeutet: Zeitarbeit, Niedriglohn, Zweitjob damit es zum Leben reicht. Kurz McJob.
Es ist die Umschichtung von auskömmlichen Vollzeitarbeitsplätzen in prekäre Arbeitsverhältnisse, die keine stabile Lebensplanung mehr zulassen. Das wirkt sich natürlich auch auf die Binnenkonjunktur aus. Deshalb schreibt jetzt auch das Statistische Bundesamt:
Beschäftigungsaufschwung verliert an Fahrt -Statistische Bundesamt- 01.07.2008
Immer mehr Menschen werden aus der Statistik herausdefiniert. Sie tauchen zwar nicht mehr in den Zahlen auf, wohl aber im Leben.
Und es werden immer mehr.
"Auch Weise hat heute angemerkt, dass es jenseits der amtlichen Statistik von 3,26 Millionen Arbeitslosen insgesamt 5 Millionen sind, die Arbeit suchen."Nachdenkseiten
Nur werden diese Menschen mangels ausreichenden Einkommens nicht auf dem Markt flanieren, die Restaurants bevölkern, Shoppen gehen.
Diese Realitäten gehen auch an Homberg nicht vorbei. Da kann man noch so viele Feste organisieren.