Heinrich-Ruppel-Platz, etwas mehr Courage bitte
Nach langen Diskussionen wurde von der Stadtverordnetetenversammlung am September 2007 einstimmig beschlossen, den Kreisel in der Ziegenhainer Straße als “Heinrich-Ruppel-Platz” zu benennen.
Damit sollte an eine Homberger Lehrer erinnert werden, der in der NS-Zeit Zivilcourage gezeigt hat. In einem Brief beschwerte er sich bereits 1933 über die Gefangennahme und Misshandlung von Oppositionellen der Nazis, die im Keller der heutigen Stadthalle geschahen. Nachdem er aus dem Schuldienst entlassen worden war, unterrichtete er weiterhin ein stummes jüdisches Mädchen bei sich zu Hause. Es ist das Haus, was im Hintergrund des Fotos zu sehen ist.
Obwohl bereits über ein halbes Jahr .vergangen ist, steht noch kein Schild oder ein sonstiger Hinweis auf den neuen Namen.
Lediglich die Stadtgärtnerei hat aus Weiden einen Skulptur geformt mit den Buchstaben ‘H’ an einem Tintenfaß mit Feder, das auf drei großen Buchstaben ‘R’ für Ruppel ruht. Es ist ein Denkmal von nicht all zu langer Dauer. Diese Symbolik verstehen auch nur Menschen, die in die Geschichte eingeweiht sind.
Wenn man jemanden für seine Zivilcourage ehren will, dann wäre wohl etwas mehr Courage notwendig. Eine Ehrung, die den Namen am Platz nicht zeigt und mit einem Hinweis erläutert, gerät sonst zu dem Gegenteil.
Nachtrag: Am 30. Mai 2008 konnte man in der HNA lesen, dass Straßenschilder mit dem Namen “Heinrich-Ruppel-Platz” aufgestellt worden sind.